Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

"Schaffige Rentner" ersparen der Gemeinde durch ihre Aktionen viele Kosten

Zur Ortsverschönerung in Tumlingen tragen jahraus jahrein die "schaffigen Rentner" bei. So haben sie heuer wieder einen Blumenschmuck entlang der Hauptstraße und im Eingangsbereich des Friedhofes angebracht.

Waldachtal-Tumlingen. Ein vorbildliches bürgerschaftliches Engagement, das nicht selbstverständlich ist. Ist es schon zur Gewohnheit geworden? "Vielleicht fällt es den Menschen gar nicht mehr auf", meint Tumlingens früherer Ortsvorsteher Rudolf Emele, der die Arbeit der Bürgerinitiative wertschätzend begleitet. Er lenkt den Blick auf diese Ortsverschönerung.

Die "Schaffigen Rentner" finanzieren die Maßnahmen zur Verschönerung des Ortsbildes durch ihre Brotback-Aktionen. So haben sie im Verlaufe der Jahre schon etliche Tausend Euro aufgebracht und die Blumenampel- und Blumentröge-Initiative zu einem beträchtlichen Teil mitfinanziert. Ortsvorsteher Kurt Kübler schätzt die Arbeit der "Schaffigen Rentner" sehr.

Das Pr ozedere der augenfälligen Tumlinger Blumen-Aktion schildert der Ingenieur Emele: "Die Blumenampeln werden wie jedes Jahr beim Gärtner bepflanzt und müssen dann dort mit den anderen Blumen für die Tröge an der Aussegnungshalle im Eingangsbereich des Friedhofes abgeholt werden. Die Pflanzen und die Bepflanzung der Blumenampeln kosteten etwa 1000 Euro, wovon die ›Schenke‹ des Fördervereins Bürger-Treff die eine Hälfte übernimmt." Und: "Für die Bepflanzung der großen Blumentröge an der Theodor-Heuss-Straße und die Pflanzen für die beiden Tröge am Friedhof waren noch einmal rund 500 Euro erforderlich. Somit haben die ›Schaffigen Rentner‹ aus den Erlösen ihrer Brotbacktage des letzten Jahres etwa 1000 Euro eingebracht."

Emele: "Die Blumentröge und -ampeln haben wir am Tag vor Himmelfahrt aufgestellt und aufgehängt. Um die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, wurde dieses Jahr in zwei Gruppen gearbeitet." Beteiligt waren bei der jüngsten Aktion Hans-Peter Benitz, Rolf Emele, Gerhard Kirschenmann, Kurt Kirschenmann, René Rouquette und Ernst Schrägle. Durch ihre ehrenamtliche, unentgeltliche Arbeit entlasten sie die Gemeindekasse.

Grundsätzlich dankt Ortsvorsteher Kübler allen Protagonisten, die sich im Ort engagieren: "Der Ortschaftsrat Tumlingen und ich bedanken sich recht herzlich bei allen Bürgern, welche sich aktiv an der Verschönerung unseres Ortsbildes beteiligen." Als positive Beispiele im Ort hebt Kübler das Engagement der "Schaffigen Rentner" hervor, die viele größere und kleinere Reparaturarbeiten wie beispielsweise am Friedhofsgelände übernehmen, die auf eigene Kosten mehrere größere Blumentröge im Ort bepflanzen, sich an 50 Prozent der Kosten an den Blumenampeln beteiligen und diese seit mehreren Jahren an den Straßenlaternen aufhängen.

Ein weiteres bürgerschaftliches Engagement ist Kübler eine Herausstellung wert: "Unser Bürger Heinz Würfele kümmert sich seit Kurzem um die Sauberkeit und Ordnung auf dem Gelände der St. Hilarius-Kapelle."

Diesen positiven Beispielen, so Kübler, stünden auch einige negative Punkte gegenüber, die zum Teil von Ratsmitglied Mario D’Avino jüngst im Ortschaftsrat vorgebracht wurden. Dies betreffe die Ablagerung von Müll außerhalb der dafür vorgesehenen Recycling-Container und die nicht erlaubte Entsorgung von Bio-Abfällen auf den für Blumen und Pflanzen vorgesehenen Containern auf dem Friedhof-Gelände. Bemängelnd wird auch der fehlende Rückschnitt von Hecken und Sträuchern, die weit auf Gehwege oder teilweise auch Fahrbahnen ragen. Unerfreulich ist auch, Abfälle auf dem Gelände des ehemaligen Kindergartens abzulagern. Kübler appelliert: "Mit etwas mehr Verantwortung kann hier auf ganz einfache Art und Weise viel verbessert und erreicht werden."