Hobby: Simon Essig aus Salzstetten war 17 Tage auf Trekking-Tour im Himalaya / Bildervortrag am 1. März in Salzstetten

Globetrotter und Kolpingmitglied Simon Essig aus Salzstetten berichtet am Donnerstag, 1. März, um 20 Uhr im katholischen Gemeindezentrum Salzstetten über seine abenteuerliche Asienreise "Auf dem Dach der Welt – dem Everest ganz nah". Unserer Zeitung gab er schon einen Einblick in die Abenteuer, die er erlebte.

Waldachtal-Salzstetten. N eben faszinierenden Berg-Landschaften zeigt er Eindrücke aus dem Leben der Bevölkerung und deren Religionen. Vor sieben Jahren entdeckte er auf der Durchreise für drei Tage Nepal als neues Reiseziel: "Da habe ich Sachen erlebt, die mir durch den Kopf gegangen sind." Im April 2017 machte er sich dann auf eine dreiwöchige Trekking-Tour in einer Vierergruppe mit einheimischem Bergführer: "Wir waren 17 Tage in Nepals Bergen unterwegs." Darauf hat er sich mit Läufen über 200 Kilometer sportlich vorbereitet. Der 31-jährige Technologe gilt als drahtig, ausdauernd und ehrgeizig.

Schon der erste Inlandsflug von Kathmandu nach Lukla (auf 2846 Meter Höhe) mit einer kleinen Propeller-Maschine für 16 Personen entpuppte sich als ein Wagnis. "Es ist ein Abenteuer für sich, vor allem die Landung", erzählt der Globetrotter. Die Hangneigung der nur 527 Meter langen Landebahn beträgt zwölf Prozent und es kann nur bergwärts angeflogen und bergab gestartet werden. Lukla gilt als einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt. In der Khumbu-Region im Himalaya musste sich Simon zuerst akklimatisieren. Er beherzigte eine alte Bergsteiger-Regel: "Tagsüber soll man sich höher aufhalten als man nachts schläft." Der Salzstetter tastete sich an die 5000 Meter heran, um von dort aus den Gipfel zu besteigen. Höchster Punkt der Tour war der Kala Patthar (5675 Meter), der Aussichtsberg Nepals. "Hier war ich gleich zweimal innerhalb von 24 Stunden oben, weil die Sicht am ersten Tag schlecht war", berichtet er. Dem Erstbesteigungstag mit Gewitter und einer Sicht gleich Null folgte am nächsten Tag eine Wettervorhersage mit einer glatten Eins. Den nochmaligen Wiederaufstieg wagte Simon Essig mit einem einheimischen Bergführer und wurde bei Traumwetter mit einem extrem klaren Bergpanorama-Rundumblick bis zum höchsten Berg der Erde, dem Mount Everest (8848 Meter) belohnt. "Das war das Ziel meiner Nepal-Reise!" Einzigartig: "Drei Achttausender waren zum Greifen nah." Als Dank zahlte er seinem nepalesischen Bergführer das Schulgeld für seine zwei Kinder, denn: "Zwillinge sind in Nepal eine Strafe." Auf seiner abenteuerlichen Reise lernte der Salzstetter auch Land, Leute, Kultur und Religionen kennen. "Bis auf 3500 Meter Höhe bauen sie noch Kartoffeln an." Über seinen Guide knüpfte er Kontakte mit Einheimischen, spielte mit Kindern. Er besichtigte Tempel und stellte fest: "In Nepal leben zwei Weltreligionen friedlich nebeneinander: Buddhismus und Hinduismus."

In der Hauptstadt Kathmandu blickte er in eine Künstlerwerkstatt. Ein handgemaltes Bild mit dem Motiv "Buddhistisches Lebensrad" von Künstler R.K. Lama (Meister) fand er so "einzigartig" und "hohe handwerkliche Kunst", dass er es erwarb. Zuhause faszinieren ihn noch die filigrane Maltechnik und die goldenen Farben. Besucher seines Bildervortrags am 1. März in Salzstetten können die Malerei, das Samsara, in Augenschein nehmen.

Essig reflektiert: "Ich habe 26 Länder bereist in den letzten 13 Jahren." Der ambitionierte Hobbyfotograf kombiniert seine Passion mit seinem Faible für Bergsteigen und Bergwandern als auch fremde Länder und Kulturen zu entdecken. "Ich mag Herausforderungen und meine Grenzen zu testen." Oft ist er im Schwarzwald unterwegs, um mit seiner Kamera Winterlandschaften und nächtlichen Sternenhimmel im Bereich Ruhestein und Kniebis einzufangen. Erst dieser Tage lockten ihn die Wasserfälle in Allerheiligen. Zu seinen Reise-Highlights zählt er China, Indien, Kambodscha und Tibet in Asien, Neuseeland, Costa Rica und Kuba. "Bei Touren im Regenwald in Costa Rica hopst dir plötzlich ein Nasenbär über den Weg." Im Jahr 2017 hat er 20 000 Höhenmeter bewältigt bei Trekkingtouren in Nepal und Norwegen und bestieg mit dem 3798 Meter hohen Großglockner den höchsten Berg Österreichs. Essig beschreibt sein Ziel: "Ich möchte weiterkommen im Bergsteigen, aber keinen Schritt auslassen. Es wird dann gefährlich, wenn man zu große Sprünge in der Schwierigkeit macht." Argentinien und Island hat er als nächste Ziele im Visier.

Der Eintritt zum Nepal-Bilder-Vortrag ist frei. Freiwillige Spenden werden für die Aktion Entwicklungshilfe der Kolpingsfamilie erbeten.