Bei der Einweihung des alten Kirchplatzes in Tumlingen (von links): Ortschaftsrat Walter Martini, Bürgermeister Heinz Hornberger, Pfarrer Markus Arnold, Ehrenbürger Professor Artur Fischer, Pfarrer Anton Romer, Ortsvorsteher Rudolf Emele. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Für Tumlingen eine Zierde / Redner würdigen gestern bei der Einweihung vorbildliche Gemeinschaftsleistung der Bürger

Von Walter Maier

Waldachtal-Tumlingen. Einen neuen Verweilplatz hat Tumlingen durch vorbildliches bürgerschaftliches Engagement geschaffen. Vor stattlicher Kulisse ist der "Alte Kirchplatz" an der Schwelle zum 1. Maifeiertag offiziell eingeweiht worden."Wir sind stolz auf diese Gemeinschaftsleistung und das Miteinander", dankte Ortsvorsteher Rudolf Emele allen aktiven Einwohnern.

Treibende Kraft an der Spitze des früheren und heutigen Ortschaftsrates war Walter Martini. Wo vor drei Jahren noch Unkraut und Zigarettenkippen vorzufinden waren, ist heute in einer bemerkenswerten Gemeinschaftsleistung eine kleine grüne Oase entstanden. "Eine Zierde für den Ortskern", betonte Emele. "Dieser Platz steht für bürgerschaftliches Engagement in Tumlingen."

Die Ortschaftsräte haben ihre Ärmel hoch gekrempelt und ihre Sitzungsgelder gespendet. Der Ortsvorsteher dankte Architekt Gottfried Kirschenmann, Roland Kugler als Spender der Dorflinde, Ralf Bohnet für die Produktion der Ruhebänke, dem Bauhof und den Gewerbetreibenden für die Anpflanzung.Emele wünschte sich: "Weitere Bürger sollen sich von diesem Bazillus anstecken lassen, dass die Attraktivität von Tumlingen erhalten bleibt." Denn: "Wir müssen immer mehr selbst Hand anlegen und das war schon zu Zeiten der alten Dorfkirche so."

Bürgermeister Heinz Hornberger, der auch Ehrenbürger Professor Artur Fischer begrüßte, wertete die Eigenleistungen als "sehr lobenswert" und stellte die Initiative der Ortschaftsräte mit Ortsvorsteher Emele und seinem Vorgänger Hartmut Romann heraus. "Der neu gestaltete Platz soll zu einem Treffpunkt für Tumlingen werden." Die alte Dorfkirche für Tumlingen und Hörschweiler sei ein Vorläufer von dem heutigen Waldachtal gewesen, meinte Hornberger.

"Eine lustige Beziehung zu ihren Kirchen", erkannte der neue evangelische Pfarrer Markus Arnold, der aus den Annalen eine Bittschrift der Tumlinger an den Herzog von Württemberg aus dem Jahr 1687 zitierte, in welcher von einer Stunde Wegentfernung von "Tumlingen und Hörschweyler" zur damaligen St. Hilarius auf einem nahen bewaldeten Berg die Rede war und offenbar Gottesdienste wegen meterhoher Schneemassen ausfallen musste. Die Tumlinger erfolgreich gewesen, wenngleich sie anstelle der Multifunktionsgebäude Rathaus, Kirche und Schule im Zentrum nur eine zweistöckige neue Dorfkirche (ab 1688) bekommen hätten. Diese wurde 1944 wieder abgerissen. Pfarrer Arnold freute sich, dass der alte Kirchplatz wieder Bedeutung bekommt. Dieser Grund und Boden mit den neuen Sitzbänken solle zu einem Ort der Begegnung und gemeinsamen Gesprächen werden, über welche die Bürger über „Gott und die Welt“ reden könnten.

Der Männergesangverein Tumlingen-Hörschweiler mit Chorleiter Benjamin Schaber umrahmte die Einweihungsfeier mit kirchlichen und Maienliedern. Als Überraschungsgast mischte sich eine schnatternde Gans unter das Publikum.