Missionsprokurator Pater Norbert Maier erzählte im Forum Älterwerden von seinen Einsätzen als Missionar in vielen Ländern der Welt. Foto: Wahl

Missionsprokurator Pater Norbert Maier gab den Bisinger Senioren anhand von Bildern seiner Arbeit in Papua Neuguinea Einblicke in die Missionarsarbeit.

Missionsprokurator Pater Norbert Maier aus Lütz in Rheinland-Pfalz hat vor den Senioren im Forum Älterwerden einen informativen Vortrag über das breitgefächerte missionarische Vorgehen in vielen Teilen der Erde gehalten. Die Ordensgemeinschaft „Missionare der Heiligen Familie“ ist um die 120 Jahre alt und zählt rund 800 Mitglieder.

Pater Norbert Maier ist in Bisingen kein Unbekannter: Zwischen 1996 und 2006 wirkte er seelsorgerisch in der Gemeinde und pflegt noch heute viele Kontakte in die Kirchspielgemeinde.

Seit rund 30 Jahren in Papua Neuguinea stationiert

Nach einem Gottesdienst mit Krankensalbung gab es Kaffee und Kuchen, während Maier anhand vieler ausdrucksstarker Aufnahmen und Videos von der Arbeit der Heiligen Familie auf dem ganzen Erdball erzählte, über Land, Leute und Mentalität. Die Patres sind seit vielen Jahrzehnten als Missionare in 21 Ländern vertreten, unter anderem in Brasilien, Bolivien, Indonesien, Madagaskar, Mosambik, Norwegen und Weißrussland.

Pater Norbert Maier hat viele der Länder bereist und die Projekte der Heiligen Familie begleitet. Stellvertretend für alle Missionsgebiete ging er auf Papua Neuguinea ein, wo die Heilige Familie seit rund 30 Jahren stationiert ist.

Auf der Insel im südwestlichen Pazifik seien rund acht Mitbrüder aktiv. Rund 80 Prozent der Bevölkerung gehören zu einer christlichen Kirche, im Hochland habe das Christentum aber noch keine tiefen Wurzeln geschlagen. Viele Pfarreien bestehen erst seit gut 50 Jahren.

Der Missionar zeigte Aufnahmen aus Papua Neuguinea. Foto: Maier

Der Großteil der Menschen lebe in sehr armen Verhältnissen, doch trotzdem strahlen sie laut Maier eine Zufriedenheit aus, zeigten sich offen und s gastfreundlich. Die Begegnung mit der westlichen Zivilisation habe viele Lebensformen des Volkes verändert. Grundsätzlich tragen die Frauen die Hauptverantwortung für Kinder, Haus und Garten. Der Kirche spiele eine wichtige Rolle in der Ausbildung sowie der Vermittlung von Verantwortung und Zusammengehörigkeit.

Die meisten Bilder und Videos, die Maier zeigte, hat er selbst aufgenommen. Sie hinterließen einen bleibenden Eindruck bei den Besuchern. Viele Männer wurden in den vergangenen Jahrzehnten von den Missionaren zu Priestern ausgebildet. Oftmals tragen die Missionare die Verantwortung über mehrere Stationen und sind oft tagelang unterwegs.

Ansprechpartner in vielen Situationen

Hauptaufgaben eines Missionars seien neben der Werbung für den katholischen Glauben und regelmäßiger Gottesdienste auch die Beschaffung und Verteilung von Lebensmitteln und Medikamente sowie Schul- und Bildungsangelegenheiten. Dabei leiste er Hilfe zur Selbsthilfe. Die Missionare seien oft Seelsorger, Arzt und Helfer in vielen Situationen des täglichen Lebens. Außerdem konnten mit ihrer Hilfe schon etliche Gotteshäuser und Schulen gebaut werden. Überhaupt werde viel in Eigenregie gebaut.

Vorträge zum Sammeln von Spenden

Allerdings betonte der Missionsprokurator auch, dass man sich an die Klimabedingungen gewöhnen müsse, ebenso an die jeweiligen Traditionen der Völker. Oft verbreiteten sich mangels Hygiene und Hungersnöten schwere Krankheiten. Meist seien Ackerbau und Viehzucht die wichtigsten Zweige der Selbstversorgung. Doch da moderne Geräte fehlen, sei die Feldarbeit sehr beschwerlich. Nicht immer sei Wasser und Strom vorhanden.

Neben Aufnahmen aus Papua Neuguinea zeigte Pater Norbert Maier Bilder seiner Besuche in Madagakar. Mit den Vorträgen, die er landauf landab hält, sammelt er spenden für die Missionsprojekte. Im Anschluss gab es Gelegenheit für persönliche Gespräche.