Friedrich Wein ist ein profunder Kenner der Militärgeschichte.  Foto: Wein

Geschichte: Friedrich Wein referiert

Baiersbronn/Region. Der Heimat- und Kulturverein der Gesamtgemeinde Baiersbronn lädt für Mittwoch, 29. September, um 19 Uhr in den Rosensaal zu einem Vortrag von Friedrich Wein unter dem Titel "Das Führerhauptquartier Tannenberg im Nordschwarzwald" ein. Wein ist ein profunder Kenner der Militärgeschichte Südwestdeutschlands.

Auf dem Gebiet der Gemeinde Baiersbronn stand einst eines der Führerhauptquartiere, genannt Tannenberg. Wein hat jahrelang seine Geschichte erforscht und präsentiert nun seine Ergebnisse und neue Erkenntnisse.

In der Ankündigung wirft der Heimat- und Kulturverein einen Blick auf die Geschichte: Das im Vergleich relativ kleine Führerhauptquartier Tannenberg im Nordschwarzwald war eines der ersten ortsfesten überhaupt. Es wurde ab Herbst 1939 in Vorbereitung eines Konflikts mit den westlichen Alliierten errichtet. An der Westgrenze Deutschlands stand es im Verbund mit drei weiteren Führerhauptquartieren. Seine Bedeutung erhielt es jedoch erst nach dem Ende des Westfeldzugs, als sich dort vom 27. Juni bis zum 5. Juli 1940 Adolf Hitler und sein Führungsstab aufhielten. Von dort aus unternahmen sie zwei Fahrten ins Elsass und empfingen auch Besucher. Alles, was im Herbst 1939 zum Bau der Führerhauptquartiere im Westen geführt hat, scheint von der Oberfläche verschwunden zu sein. Von den Bauwerken ist heute fast nichts mehr vorhanden.

Durch Archivrecherchen in Deutschland, Frankreich und den USA konnte vieles durch Akten und historische Bilder erklärt und belegt werden. Aber auch Recherchen vor Ort und der Kontakt zu Zeitzeugen halfen, die Ereignisse aus dem Jahr 1940 nachzuvollziehen. Die Zerstörungs-, Spreng- und Beseitigungsmaßnahmen ab 1945 sind ebenfalls wert, genauer betrachtet zu werden, so der Verein. Denn sie haben auf der einen Seite dazu beigetragen, dass von dem Führerhauptquartier heute kaum noch oberirdische Spuren zu finden sind. Auf der anderen Seite bieten die Reste der Bauwerke heute bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen besonderen Lebensraum.

Wein war zusammen mit Arno Fröba 20 Jahre lang auf Spurensuche und hat die Ergebnisse in einem Buch zusammengefasst, das erst kürzlich erschienen ist.

Für die Veranstaltung gilt Maskenpflicht und die 3G-Regel (Antigentest maximal 24 Stunden, PCR-Test maximal 48 Stunden alt). Eine Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an die Adresse info@gemeindearchiv-baiersbronn.de oder unter Telefon 07442/12 16 63 (Montag bis Donnerstag). Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, der Eintritt frei.