"Vorhang auf!" gehört zu jenen Vereinen, die das kulturelle Leben in der Stadt bereichern. Das Foto zeigt eine Probenszene für die Inszenierung, die am 6. Januar in der Alten Seminarturnhalle Premiere feiert. Foto: Büchler

Viel öffentlich zu diskutieren gab es da nicht mehr – nachdem Kusa und VWA das Thema nichtöffentlich vorberaten hatten: Einstimmig segnete der Nagolder Gemeinderat die Einführung von neuen Förderrichtlinien für kulturtreibende Vereine und die Theaterarbeit in der Stadt ab.

Nagold - Gemäß dem Wortlaut der zugehörigen Sitzungsvorlage sei bereits bei einer Klausurtagung zum Veranstaltungskonzept im Frühjahr 2017 aus den Reihen des Gemeinderats der Wunsch nach allgemeinen Kulturförderrichtlinien geäußert worden. Ziel dabei sollte "die Schaffung von einheitlichen Rahmenbedingungen und allgemeinen Förderrichtlinien für kulturschaffende Vereine in Nagold" sein. Zeitgleich wollte man "die bisherigen Förderbereiche der Stadt kritisch überprüft" wissen.

Gefördert wurde bereits früher

Denn bereits in der Vergangenheit seien "unterschiedliche Arten von Förderungen" seitens der Stadt umgesetzt worden. So gebe es schon länger spezielle Förderrichtlinien für Musik- und Gesangsvereine. Auch würden schon bisher Kulturvereine gezielt bei Projekten und Jubiläen per Einzelbeschlüsse des Gemeinderats unterstützt. Speziell auch die Projektförderung im Theaterbereich sei zudem gängige Praxis und "in der Haushaltsplanung der Stadt Nagold fest verankert". Allen Nagolder Vereinen hätten außerdem in der Vergangenheit auch im Bereich der Infrastruktur (zum Beispiel kostenfreie Nutzung einer städtischen Halle einmal jährlich, Kostenübernahme der "Verkehrsrechtlichen Anordnungen") großzügige Förderungen zugestanden.

Transparent und einheitlich

Um diese Elemente der Unterstützung, die in der Praxis auf diese Weise zum Großteil schon umgesetzt würden, nun "transparent und einheitlich zu bündeln", seien nun "erstmalig offizielle Richtlinien der Stadt Nagold zur Förderung von kulturtreibenden Vereinen und Richtlinien der Stadt Nagold zur Theaterförderung" entworfen worden. Damit werde dem Umstand Rechnung getragen, dass die Stadt Nagold über ein "vielfältiges und aktives Kulturleben" verfüge, das "von vielen ehrenamtlichen Vereinen und Gruppen gelebt und gestaltet" würde. Durch die aktive Arbeit auf kultureller Ebene würden Menschen aller Altersgruppen aktiv zusammengeführt und das Gemeinschaftsgefühl der Stadt Nagold gestärkt.

Würdigung des Ehrenamts

Um diese ehrenamtliche Arbeit entsprechend zu würdigen, könnten künftig alle Nagolder Vereine in den neuen, bei der Verwaltung erhältlichen Regelwerken übersichtlich einsehen, was die genauen Voraussetzungen und Kriterien einer solchen Förderung sind, welche Arten von Förderungen sie erhalten können, wie und wann diese zu beantragen sind und welche Ziele mit der Kulturförderung insgesamt verfolgt würden. Als ein komplett neues Element der Kulturförderung wurde zudem "die Grundförderung für Vereine für Geschichte, Brauchtum und Theater" neu in diese städtische Förderkulisse aufgenommen, um auch deren Arbeit – neben der Förderung in den Bereichen Infrastruktur und personelle Unterstützung – künftig auch direkt finanziell unterstützen zu können.

Theaterförderung aktualisiert

So können solche Kulturvereine nun auf Antrag einen jährlichen Grundförderungsbeitrag der Stadt erhalten, wobei die Betragshöhe der Förderung von der Anzahl aktiver Mitglieder abhängt: bis 50 aktive Mitglieder gibt es 100 Euro im Jahr, bis 100 aktive Mitglieder 150 Euro und über 100 aktive Mitglieder 250 Euro. Bei Jubiläen von Kulturvereinen sind bis zu 250 Euro weiterer Förderungen möglich. Ebenfalls aktualisiert wurden die Richtlinien der Stadt Nagold zur Theaterförderung, die nun auch für Theatergruppen zugänglich ist, die nicht als eingetragener Verein tätig sind oder ausschließlich mit Jugendlichen arbeiten, aber nichtsdestotrotz zum kulturellen Leben der Stadt Nagold beitragen.