Das sechste Dorffest in Trillfingen, in dessen Rahmen auch das 175-Jahre-Jubiläum „Trillfinger Volksversammlung“ gefeiert wurde, war ein voller Erfolg. Bei bestem Wetter wurde über zwei Tage hinweg gefeiert.
Viele gut gelaunte Festbesucher, ein vielfältiges kulinarisches Angebot der Trillfinger Vereine und Sonne satt gab es am Samstag beim Dorffest. Diesmal fiel das Fest mit dem Jahr zusammen, indem sich ein bedeutendes historisches Ereignis in Trillfingen zum 175. Mal jährt: die Trillfinger Volksversammlung.
Diese hatte im Rahmen der demokratischen Revolution am 24. September 1848 stattgefunden. Damals versammelten sich etwa 5000 Teilnehmer vor dem Gasthaus Rössle um unter anderem für Presse- und Religionsfreiheit, Gleichberechtigung und ein neues Steuersystem zu demonstrieren.
Den Auftakt zum Dorffest bildete am Samstag bildete ein Umzug mit Fahnenabordnungen der Vereine, musikalisch begleitet von der Bauernkapelle. Ortsvorsteher Horst Henle und Bürgermeister Heiko Lebherz lobten in ihren Reden die Vereinsgemeinschaft, ohne die ein solch umfangreiches Fest nicht realisierbar gewesen wäre.
Hermann Schmidt enthüllt Erinnerungstafel
Besonders dankte Henle Stellvertreter Hermann Schmidt sowie Wolfgang Rapp und Roland Bürkle, die das Zepter in die Hand genommen hatten und sich um die Finanzen und die sehr attraktive Tombolapreise gekümmert hätten. Markus Amann habe die Buchführung auf professionellem Niveau übernommen
Im Rahmen des historischen Jubiläums wurde eine Erinnerungstafel aus Messing an der Kirchenmauer beim Generationenplatz angebracht, Ihr Text: „175 Jahre Volksversammlung Trillfingen – statt des großen Wurfs der Demokratie ruinierte in den folgenden Jahrzehnten zweimal Größenwahn die Zukunft – Wilhelminismus und der Hitlerismus.“ auf der die Ziele der Revolution und das letztliche Scheitern der Hoffnungen geschildert wird.
Eine Ausstellung im Erdgeschoss der ehemaligen Postkutschenstation und Gasthauses Rössle – dort fand die Versammlung damals statt – informiert über die historischen Ereignisse. Die Dokumente dort wurden von Rolf Vogt übersetzt. Zu sehen sind die Trillfinger Petition vom 7. März 1848, der Aufruf vom 15. April 1848 , die Oberamtsanweisung, einige Presseberichte und alte Fotografien. Hermann Schmidt enthüllte die Gedenktafel. Er mahnte, weiterhin die Demokratie und Freiheit wertzuschätzen und eine Welt zu schaffen, „in der jeder Mensch sein volles Potential entfalten kann.“
Fassanstich mit zwei Schlägen erledigt
Gut besucht war auch eine Ausstellung von Veronika Hèber und Heidi Lang-Grassinger, die Kunstwerke präsentierten. Da der Fassanstich beim Stadtmusikfest Gruol mehrere Anläufe benötigte, übergab Bürgermeister Lebherz den Schlegel in Trillfingen gleich an Ortsvorsteher Henle. Der stach mit zwei Schlägen das Bierfass an. Es spielten zum Fest an diesem Abend der Musikverein Gruol und am Abend die „Old Soccer Rocker“ sowie die Band „Sang Over“.