Der Volksfest-Rummel ist für die Nachbarschaft zu laut Foto: Leif Piechowski

Gegen die zu hohen Lärmwerte beim Volksfest soll konsequent vorgegangen werden. Fraktionen im Gemeinderat fordern, Wirte und Schausteller, die Beschallungsanlagen nach deren Einrichtung nachjustieren und so Grenzwerte überschreiten, vom Fest auszuschließen.

Stuttgart - Gegen die zu hohen Lärmwerte beim Volksfest soll konsequent vorgegangen werden. Freie Wähler und FDP im Gemeinderat haben am Dienstag in der Sitzung des Technikausschusses Strafzahlungen oder sogar den Ausschluss von Wirten und Schaustellern vom Festbetrieb gefordert, wenn diese künftig verplombten Beschallungsanlagen nachjustieren sollten. Der Verdacht liegt nahe, dass beim Volksfest 2013 nachgeregelt wurde. Die Anlagen waren eingemessen und mit so genannten Limitern ausgestattet worden, diese wurden aber nicht verplombt. Trotz der automatischen Begrenzer stieg der Lärm in manchen Zelten im Tagesverlauf und am Wochenende zum Teil weit über das erlaube Maß an. Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD) monierte, dass es teils „eine Haltung gibt, die an den Grenzwerten rüttelt“. Die Kündigung von Verträgen wäre „der Hammer, den die Stadt noch ziehen kann“, sagte Hahn.

Auf dem Festgelände darf zum Schutz der Anwohner, die ansonsten klagen könnten, ein Mittelungspegel von 80 Dezibel (A) nicht überschritten werden. Davon ist man nach drei Dezibel entfernt. Mindestens zwei sollen weitere Maßnahmen bringen. Das Problem sei „nicht trivial“, drei Dezibel schwer zu erreichen, sagte der Architekt Jürgen Zeeb (FW). Die Lärmgutachter stellten auch eine Verkleinerung von Volks- und Frühlingsfest zur Debatte. Die aber will keiner. „Wir wollen nicht an den Charakter und die Größe des Festes gehen“, sagte Peter Pätzold (Grüne), es müssten weitere technische Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Das sehen auch die anderen Fraktionen so.