Die Volksbank Rottweil stellt Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 vor. Vorstandsvorsitzender Henry Rauner scheidet zum Jahresende aus. Nachfolger Boris Braun ergänzt das Team ab Oktober.
„Der Markt ist mehr als herausfordernd“, betont Carsten Brüner, Vorstandsmitglied der Volksbank Rottweil beim Pressegespräch zum Geschäftsbericht des abgelaufenen Jahres, im Vorfeld der Vertreterversammlung am Dienstag, 27. Juni.
Für die Zukunft gut aufgestellt
Das Ergebnis für das Jahr 2022 kann sich gut sehen lassen. Die Bilanz ist gewachsen und die Kostenstruktur „angemessen“, wie Vorstandsvorsitzender Henry Rauner informiert. Ende des Jahres wird es einen Wechsel im Vorstandsteam geben, informierte Aufsichtsratsvorsitzender Christian Ruf. Henry Rauner geht zum Jahresende in den Ruhestand. Nachfolger wird Boris Braun, der das Team bereits ab Oktober ergänzen wird. Ruf bezeichnete das abgelaufene Jahr mit Blick auf die Energiepreise, die Zinserhöhung, die Inflation und den Krieg in der Ukraine als ein „Jahr des Wandels“. „Dennoch sind die Kennzahlen sehr gut. Und für die Zukunft ist die Volksbank mehr als hervorragend aufgestellt“, lobte er.
574 neue Mitglieder hat die Volksbank Rottweil im Geschäftsjahr 2022 gewonnen, das ist ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Mitglieder liegt jetzt bei 22 656. „Wir versuchen das Niveau zu halten und möchten vor allem bei den unteren Geburtsjahrgängen aufholen“, kündigt Carsten Brüner an.
Kundeneinlagen gesunken
Das betreute Kundenvolumen konnte um 1,6 Prozent auf 2,13 Milliarden Euro gesteigert werden, liegt aber dennoch um 0,2 Prozent unter dem Landesschnitt. Und zudem kann die Volksbank Rottweil eine Bilanzsumme in Höhe von 1,19 Milliarden Euro vorweisen. Das ist ein Wachstum von 2,8 Prozent. Die Kundeneinlagen der Privatkunden sind allerdings um 0,4 Prozent auf 899 Millionen Euro gesunken. „Wir hatten Ende 2021 einen starken Zuwachs. Das Einlageaufkommen ist an sich stabil. Die Zahlen sind teils stichtagsbedingt“, erklärte der Vorstandsvorsitzende.
Im ersten Halbjahr des abgelaufenen Geschäftsjahres habe es ein „extremes Wachstum“ der Kundenkredite gegeben. Bei den Privatkunden war dies ein Plus von 11,1 Prozent, bei den Firmenkunden ein Plus von 10,8 Prozent. „Das ist sehr erfreulich“, so Carsten Brüner. „Wir sind mit dem Kreditgeschäft sehr zufrieden“, ergänzt Rauner, der für 2023 mit einem Wachstum von gerade mal drei Prozent rechnet.
Gesamtkreditvolumen von 684 Millionen Euro
Das Gesamtkreditvolumen lag 2022 bei insgesamt 684 Millionen Euro. „Wir haben Kredite in Höhe von 182 Millionen Euro vergeben“, informierte Brüner. Das Zinsergebnis konnte von 19,6 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2021 auf 20,8 Millionen Euro in 2022 gesteigert werden. Bei vergleichbaren Banken liegt dies im Schnitt bei 16,3 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen sind von 917 Millionen Euro (2021) auf 899 Millionen Euro (2022) gesunken, liegen aber noch immer über dem Schnitt vergleichbarer Banken (883 Millionen Euro). Kostensteigerungen im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten durch Einsparpotenziale und coronabedingte Minderausgaben kompensiert werden.
Auch in Sachen Eigenkapital ist das Haus gut aufgestellt. „Die sehr gute Eigenkapitalausstattung hält alle Handlungsspielräume für die Zukunft offen“, so Rauner, der insgesamt ein positives Fazit zieht. „Wir haben ein gutes Wachstum, eine gute Kundenentwicklung, eine sparsame Kostenstruktur, sowie eine gute Risikovorsorge“, resümiert er.
Fachkräftemangel zu spüren
Doch auch vor der Volksbank macht der Fachkräftemangel nicht Halt. Die Volksbank Rottweil beschäftigt 117 Mitarbeiter und bildet derzeit acht junge Leute aus. „Das dürften aber deutlich mehr sein“, macht Henry Rauner aufmerksam. Durch die Gehaltszahlungen an die Mitarbeiter sind 3,71 Millionen Euro an Kaufkraft an die Mitarbeiter geflossen. 110 183 Euro wurden 2022 für soziale Projekte gespendet.
Den kompletten Geschäftsbericht gibt es hier.
