Die Fraktionssprecher Kornelia Ullmann (FBV, von links), Axel Plocher (FWV) und Andrea Kopp (CDU) präsentierten die Ansichten des Gemeinderats zum Haushaltsplan 2023. Foto: Fahrland

Die drei Fraktionsvorsitzenden im Vöhringer Gemeinderat folgen ihrer eigenen Tradition und üben in ihrer gemeinsamen Haushaltsrede den Schulterschluss.

Vöhringen - Axel Plocher (FWV), Andrea Kopp (CDU) und Kornelia Ullmann (FBV) wechselten sich mit der Präsentation von Fotos und Schaubildern ab. Die vier Kernprojekte Kinderbetreuung, Substanzerhalt von Straßen, Kanälen und Internet, die Erschließung von Wohnbauflächen und Entwicklung von Gewerbeflächenerweiterten sie um Energieversorgung, Klima- und Lärmschutz. Diese Herausforderung gelte es anzugehen, etwa mit Bebauungsplänen für Windkraft und Freiflächen-Photovoltaik. Der Lärmschutzwall an der L409 beim künftigen Baugebiet "Scheinten 3" könne für Photovoltaik genutzt werden.

Für das Hofäckerareal wurde eine Ausschreibung für Kurzzeitpflege, Betreutes Wohnen und Wohnflächen herausgegeben. Kriterien bei der Investorenauswahl seien die Belebung des zentralen Gebietes, städtebauliche Aspekte und die zentrale Energieversorgung.

Lob für Abbau von Schulden

Lob gab es für den Abbau der Schulden in den letzten vierzehn Jahren mit Tendenz gegen Null, obwohl in den Bau der Tonauhalle, die Kitas, die Schulsanierung, Straßen- und Kanalsanierungen investiert wurde. Zu den diesjährigen Erfolgen seien der Bebauungsplan Lärmschutz in Wittershausen und die Veröffentlichung der Teilausschreibung des Hofäckerareals zu zählen.

Einiges könne 2023 aber besser gemacht werden. In der Umsetzung von Projekten müsse man schlagkräftiger werden. Von 6,1 Millionen Euro Investitionsvolumen 2023 seien knapp 4,9 Millionen Euro den Kernprojekten zuzuordnen, stellte Axel Plocher fest. Im Jahr 2022 sei die Umsetzung der geplanten Investitionen von 6,7 Millionen Euro nur teilweise gelungen. Das kulturelle Angebot wolle man mit einem Kulturetat von 10 000 Euro verstetigen und erste Schritte für ein "Museum im alten Rathaus" unternehmen.

Sanierungsabschlüsse mit Straßenfesten feiern

Für die Januar-Sitzung forderte der Gemeinderat von der Verwaltung eine Bedarfsanalyse für die Kleinkindbetreuung sowie die Ganztagesbetreuung an Schulen. Das Gremium wolle innerhalb von zwei Monaten alle Kitas und Schulen besichtigen.

Den Sanierungsabschluss der Sigmarswanger Straße Wittershausen wolle man 2023 mit einem Straßenfestle feiern, ebenso die Sanierung der Goethestraße in zwei Bauabschnitten, die mit 3 Millionen Euro die Hälfte des Investitionsplans ausmacht. In den neuen Wohngebieten sollen die ersten Bauplätze bebaubar gemacht werden.

Haushaltsmittel stehen für Wunschprojekt bereit

Mit Blick auf die Radwegkonzepte des Kreises und umliegender Kommunen wurden die Radwegoptimierung und der Streckenschluss der besonders gefährlichen Strecke Vöhringen-Heiligenzimmern bis Ende 2023 gefordert.

Die Jugend sei ins Hintertreffen geraten, habe durch den Abriss der alten Halle den Jugendraum eingebüßt, der Jugendclub stehe vor der Auflösung. Der Gemeinderat arbeite an einem Neustart, wolle bis März ein Jugendforum durchführen und mit den Jugendlichen Vorschläge erarbeiten. Die nicht aus-geschöpften Haushaltsmittel 2022 unter dem Stichwort "Skatepark" sollen 2023 für ein Wunschprojekt eingesetzt werden. Die für 2022 geplante Gutscheinausgabe zur Förderung des Schwimmunterrichts soll im nächsten Schuljahr umgesetzt werden, damit jedes Kind bis zum Abschluss der Grundschule schwimmen könne.