Gastgeber Musikverein Harmonie Vöhringen. . . Foto: Schwarzwälder Bote

Doppelkonzert: Musikverein Harmonie Vöhringen und die Gäste aus Bergfelden überzeugen

Vöhringen (ah). Ganz ohne kleine Seitenhiebe geht es nicht, wenn Vereine aus Vöhringen und Bergfelden miteinander aktiv sind. Beim Jahreskonzert des Musikvereins Harmonie Vöhringen wusste Steffen Strobel nach dem Motto "Wer den Schaden hat der braucht für den Spott nicht zu sorgen" nicht, dass es Wegweiser zur Neuen Halle gibt. Sein Beisitzer korrigierte: "Das war kein Wegweiser, sondern ein abgesägter Christbaum."

Das Publikum nahm es mit Humor und spendete Beifall. Die Gastgeber hatten sich perfekt vorbereitet für den wichtigsten Abend des Jahres. Und die musikalischen Gäste aus Bergfelden hatten ihrerseits Höhepunkte im Gepäck. Dazu ließ die Jugendkapelle "Young Harmonie" erkennen, dass es im Mühlbachtal um den Nachwuchs gut bestellt ist.

Den Auftakt bei dem entsprechend des Vereinsnamens harmonischen Abend machte die Jugendkapelle. Unter der Leitung von Nico Brucklacher wurde der "Final Countdown" von Joey Tempest gestartet und mit "Checkpoint" von Fritz Neuböck fortgesetzt. „Let it Go“ von Johnnie Vinson extra für junge Musiker geschrieben, war ein weiteres Highlight. "Gehen Sie mit uns durch den atemberaubenden Jurassic-Park", lautete die Einladung, den Dinos zu folgen. Lang anhaltender Beifall war der Lohn. Als Zugabe gab es ein Stück aus Disneys "Die Schöne und das Biest".

Nun waren die Gäste aus Bergfelden an der Reihe. Auch deren Dirigent Rene Klaiber hatte seine Musiker im Vorfeld gefordert, um Außergewöhnliches als Geschenk mitzubringen. Dies zeigte sich sofort bei der "Vita pro Musica" von Thiemo Kraas.

Weiter mit "The Last Giant". Da hatte Janine Geissler einen ganz besonderen Vergleich. Der Gigant aus der Steiermark wurde mit einer Stricknadel in die Schläfe niedergestreckt. Danach breitete sich Ruhe und Stille aus – instrumental perfekt inszeniert von den Bergfelder Musikern. Ganz so extrem wurde der ehemalige Ortsvorsteher in Bergfelden nicht aus seinem Amt gedrängt. Aber es war ein wagemutiger "Broatschuh" der diese Regentschaft beendet und dann die Herzen der Bergfelder eroberte hatte.

Mit "Eloise" von Paul und Barry Ryan boten die Musiker einen Ohrwurm, von dem Barry Ryan noch heute leben kann.

Stampfen, Klatschen oder auch Summen – die Musik war vielseitig und wurde perfekt bei "Israeli Folk Songs" von Eva Fodor umgesetzt. Orientalische Töne gab es bei dem originellen Stück zu hören. Nach dem anhaltenden Beifall überzeugten die Gäste mit dem "Kaiserin-Sissy-Marsch", um den Fans der klassischen Blasmusik eine Freude zu machen.

Mit dem Hit von Alice Merton "No Roots" starteten die Musiker von Michael Blocher in der Gegenwart. Erst vor einem Jahr eroberte die junge Künstlerin aus Deutschland die Charts, und schon gibt es die Umsetzungen für Blasmusik-Orchester – so perfekt, dass der Beifall nicht enden wollte. Blocher zeigte bei "Ministery Of Winds" wie es wäre, würde der Staat vorgeben, was zu spielen sei. Ein bisschen streng und keltisch – dem Publikum hat dies gemessen am Beifall gut gefallen. So war das auch bei "Mnozil Vs. Verdi" – der Gefangenenchor aus der Oper Nabucco war die Vorlage – gemischt mit "So ein Tag" oder auch "Sierra Madre" liessen sich die Zuhörer gerne auf diese Art der Unterhaltungsmusik ein.

Schließlich kamen auch die Harmonie-Musiker an ihre Grenzen – bei "African Groove" gab es afrikanische Rhythmen. Und dann durfte Moderatorin Steffi Stenger "Salemonia" ankündigen, das am nahen Bodensee eine Euphorie ausgelöst hat. Zum Schluss gab es noch einen ein Schuss Weihnachten: "Little Drummerboy" zeigte am Abend vor dem 2. Advent, dass das Fest nicht mehr fern ist.