Die Verantwortlichen durchschneiden das Baustellenband und übergeben den Abschnitt seiner Bestimmung. Foto: Fahrland

Bürgermeister Stefan Hammer hofft auf vernünftige Kraftfahrer und einen Schutzengel.

Vöhringen-Wittershausen - Rechtzeitig zum Wintereinbruch wurde die innerhalb von 14 Monaten auf einer Länge von 1045 Metern neugestaltete Ortsdurchfahrt in einer Feierstunde symbolisch freigegeben.

Zahlreiche Anlieger und Dorfbewohner versammelten sich in der Dorfmitte. Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Bürgermeister Stefan Hammer und Ortsvorsteherin Kerstin Jauch durchschnitten mit einigen Kreis- und Ortschaftsräten sowie dem Bauunternehmer das Baustellenband und übergaben den frisch sanierten Abschnitt der Kreisstraße 5505 wieder seiner Bestimmung.

Zuvor hatte Hammer noch einmal die Details des 2,3 Millionen schweren Projekts erläutert, das zum größten Teil von der Gemeinde Vöhringen finanziert wird. Laut Ausschreibungsergebnis betragen die Kosten knapp 1,4 Millionen Euro für den ersten und weitere 540.000 Euro für den zweiten Bauabschnitt, die Kosten für Ingenieurhonorare, Bepflanzung und Straßenausstattung noch nicht mitgerechnet.

"Ordentliche Visitenkarte"

Seit Baubeginn im Herbst 2016 wurden die Fahrbahn, Stützmauern, Straßenbeleuchtung, Teile der Kanalisation und Trinkwasserversorgung erneuert, ein kombinierter Geh- und Radweg angelegt sowie zusätzliche Stellplätze am Friedhof gebaut. Parallel dazu verlegte die "Mühlbachhof-Energie" auf eigene Kosten Nahwärmeleitungen.

Man habe bei der Ortsdurchfahrt, so Hammer, trotz ihrer Funktion als Bedarfsumleitung für die A 81 eine erhebliche Verbesserung des Ortsbildes erreicht, das nun auch für auswärtige Besucher "eine ordentliche Visitenkarte" abgebe. Zwei Querungshilfen dienten der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern, Verschwenkungen der Geschwindigkeitsreduzierung des Durchgangsverkehrs.

Kerstin Jauch berichtete aus Sicht des Ortschaftsrats über zahlreiche Vor-Ort-Termine und Besprechungen, um Wünsche bestmöglich umzusetzen. Ihr Dank galt vor allem ihrem Stellvertreter Andreas Haberer für seine Teilnahme an den wöchentlichen Baubesprechungen. Dafür überreichte sie ihm mit Stefan Hammer ein Geschenk.

Landrat Wolf-Rüdiger Michel verordnete sich selbst eine Redezeit, die dem finanziellen Anteil des Landkreises am Gesamtumfang der Maßnahme entsprechen sollte und hatte daher "nur für 300 000 Euro von 2,3 Millionen" zu sprechen.

Er betonte, dass ein gutes Straßennetz zur Verbindung von Menschen und Gütern genauso wichtig sei wie die vor kurzem freigegebene Datenautobahn. Sein "Glück auf" schloss bereits das nächste Großprojekt ein, das Vöhringen beim Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) angemeldet habe, den Bau der Turn- und Festhalle.

Da die beste Verkehrsführung nicht die Verkehrserziehung von Kindern ersetze, wünschte sich Hammer umsichtige Eltern, Fahrzeugführer, die sich an die Regeln halten sowie "im richtigen Moment einen Schutzengel, um den kritischen Faktor Mensch zu korrigieren".

Mit der Ruhe ist’s vorbei

Geschäftsführer Ulrich Kornhaas vom Planungsbüro Alwin Eppler aus Dornstetten stellte sichtlich zufrieden fest, die Bürger hätten "eine wunderschöne Ortsdurchfahrt" erhalten. Geschäftsführer Bernd Gäckle von der ausführenden Firma Lupold Straßen und Tiefbau meinte, mit der Baukolonne von Vorarbeiter Anton Molnar habe man eines der besten Pferde im Stall vor Ort gehabt.

Der Applaus der Anwesenden war eine eindeutige Sympathiebekundung für die Zusammenarbeit. "Mit der Ruhe wird es nun vorbei sein. Der Verkehr kommt zurück und damit das nächste Leiden", prophezeite Gäckle.

Der evangelische Pfarrer Thomas Hämmerle sowie der neuapostolische Gemeindevorsteher Jochen Schäfenacker gaben der Straße und den Menschen, die sie benutzen, Segenswünsche mit auf den Weg. Nach der symbolischen Freigabe der Ortsdurchfahrt beendete der Musikverein unter der Leitung von Oliver Martini den offiziellen Teil. Die Feuerwehrabteilung Wittershausen bewirtete die Besucher.