Thomas Herrmann ist neu im Gemeinderat. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Neu im Gemeinderat: Thomas Herrmann hat als Unternehmer die gewerbliche Entwicklung im Blick

Vöhringen. Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Thomas Herrmann sitzt für die Freie Bürgervereinigung (FBV) im Vöhringer Gemeinderat. "Kommunalpolitik", sagt er, "hat mich schon immer interessiert."

Als Unternehmer hat er dabei besonders die gewerbliche Entwicklung der Gemeinde im Blick. So unterstützt er die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Sulz vor allem hinsichtlich des interkommunalen Gewerbegebiets "InPark A 81". Er lässt keinen Zweifel daran, dass Vöhringen davon profitiert. "Mit der Firma Dreher haben wir ein Schnäppchen gemacht", sagt er schmunzelnd.

Gewerbegebiete dürften nicht vernachlässigt werden, betont er. Vöhringen könne, außer im "InPark" mittlerweile kaum noch Flächen anbieten. Daher, so Herrmann, "ist das Gebiet auch so wichtig für uns".

Der Breitbandausbau ist ein großes Thema, kommt aber, wie er meint, zu spät. Die meisten Firmen hätten bereits eigene Lösungen gesucht.

Ein Gesundheitszentrum und Mehrgenerationenwohnen sind im "Hofäcker" geplant. Das unterstützt Herrmann: "Sonst stirbt der Ortskern aus". Die Gastronomie gehört eigentlich auch in die Ortsmitte, aber hier sieht es weniger gut aus. "Da sollten wir etwas machen", meint er. Das gilt auch für den Jugendclub. Er würde es begrüßen, wenn er weiter bestehen würde, damit McDonalds nicht der einzige Treffpunkt bleibe.

In anderer Hinsicht ist Vöhringen aus Herrmanns Sicht gut aufgestellt, so bei den Bauplätzen. Es kämen viele Familien in die Gemeinde. Das führt andererseits dazu, dass nun darüber nachgedacht werde, den Kindergarten zu erweitern. Dass er in der Mühlbachschule integriert ist, sei eine "super Lösung". Dort könnten bei einer Erweiterung Räume genutzt werden.

Wann die neue Mehrzweckhalle steht, darauf will sich Herrmann nicht festlegen. Das sei mit vom Baugewerbe abhängig: "Aber das war absehbar." Er kann nur hoffen, dass die Halle in den nächsten zwei Jahren steht.

Als Unternehmer ist er es gewohnt, schnelle Entscheidungen zu treffen. Und dann werde gehandelt. Im Vorfeld der ersten Sitzung des neuen Gemeinderats vor der Sommerpause habe er sich sagen lassen, dass es im Gemeinderat langsamer gehe. So hätten es auch scheidende Gemeinderäte empfunden. Er findet, dass der neue Gemeinderat aus einer "guten Mischung" besteht: "Das sind alles umgängliche Leute." Die erste Sitzung sei interessant und abwechslungsreich, aber auch, was die Sitzungsdauer bis kurz vor Mitternacht anging, "abschreckend" gewesen.

Thomas Herrmann, Jahrgang 1967, hat Anlagenelektroniker bei der Firma Dreher in Renfrizhausen gelernt, besuchte dann die Fachhochschule und studierte anschließend Automatisierungstechnik. Im Februar 2018 gründete er seine Firma Herrmann IDB mit derzeit fünf Mitarbeitern.

Der Hauptsitz ist in Vöhringen, die Büros und Produktion im Gewerbegebiet in Boll. Das kleine Unternehmen unterstützt Industriebetriebe bei bestimmten Problemen. Herrmann: "Wir konstruieren und bauen Sondermaschinen." Teile davon lässt er im Umfeld fertigen, im Betrieb werden sie montiert. Er zeigt in der Produktionshalle einen Roboter, der in der Lage ist, Teile automatisch zu bedrucken.

Firma und Gemeinderat lassen sich, wie er glaubt, miteinander verbinden, wenn "es gut organisiert ist". Zeit für Hobbys bleibt auch noch etwas übrig. Herrmann fährt Motorrad und spielt die steirische Harmonika. Damit unterhält er bei den "Lum- penliederabenden" in Vöhringen.