Hier soll das neue Bürgerzentrum in Leinstetten entstehen.Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Gewerke: Gemeinderat vergibt den Rohbau für knapp 500 000 Euro / Weitere Ausschreibungen folgen

Der Gemeinderat hat am Montag Gewerke für den Neubau des Bürgerzentrums in Leinstetten vergeben und weitere Ausschreibungen vorbereitet.

Dornhan. Corona-Zeiten bescheren offenbar wieder günstigere Preise im Bauhandwerk. Die Architektinnen Gerhild Hamberger und Irmela Haisch präsentierten bei der Vergabe nahezu "Punktlandungen". Das heißt: Gegenüber den Kostenschätzungen vor drei Jahren ergaben sich nur geringfügige Erhöhungen bei den Rohbauarbeiten. Insgesamt hatten sich an der Ausschreibung zwölf Firmen beteiligt. Den Zuschlag für knapp 500 000 Euro erhielt die Seeger Hoch-Tiefbau GmbH und Co. KG. Veranschlagt waren 475 000 Euro.

Sogar leicht unter der Kostenberechnung liegt der Einbau der Sportgeräte. Der Gemeinderat beschloss allerdings, die bislang vorgesehene multifunktionale Kletteranlage (10 000 Euro) nicht zu vergeben. Lediglich Vorbereitungen sollen getroffen werden, damit diese später eventuell eingebaut werden kann.

Für rund 28 000 Euro erhielt die Firma Gotthilf Benz Turngerätefabrik aus Winnenden den Auftrag. Auf Blitzschutz wollte das Gremium nicht verzichten. Hier kam die Blitzableiterbau Süd aus Gottmadingen mit 11 000 Euro zum Zug.

Zwei Stunden lang beriet das Gremium über den Umfang weiterer Gewerke. Mit der Heizung beschäftigt sich ein sechsköpfiger Gemeinderatsausschuss. Der Wärmebedarf des Bürgerzentrums mit seinen verschiedenen Funktionen entspricht 3400 Litern Öl im Jahr. Vorgesehen ist die Beheizung mit Flüssiggas und, weil ein 15-prozentiger Anteil erneuerbarer Energie gefordert wird, mit Solarenergie. Damit lägen die Energiekosten pro Jahr bei 4700 Euro.

Die Alternative wäre der Anschluss des neuen Gebäudes an die Hackschnitzelanlage von Gerd von Podewils. Bürgermeister Markus Huber schlug vor, die Eckdaten zu ermitteln und dann zu entscheiden. Damit soll sich der Ausschuss aus fachkundigen Stadträten befassen.

Bei den technischen Gewerken gibt es starke Preissteigerungen. Gerhild Hamberger versicherte, dass nichts "überinstrumentiert" sei. Die Standards müssten jedoch eingehalten werden. Rainer Rais war der Meinung, dass die Kosten von 400 000 Euro für die Haustechnik deutlich zu hoch sind. Er zog dabei einen Mittelwert heran. "Keiner will öffentliches Geld verschwenden. Wir haben keinen Luxus eingebaut", versicherte Bürgermeister Huber.

Doch es gab noch eine schlechte Nachricht: Die Elektroarbeiten verteuern sich ebenfalls. Sie liegen bei 158 000 Euro gegenüber 125 000 Euro, die kalkuliert waren. Hinzu kommt jedoch noch eine Steuerungstechnik (KNX) für 20 000 Euro. Die Räte sprachen sich dafür aus, weil diese auch Stand der Technik ist. Eine hochwertige Beschallung der Halle ist dagegen nicht vorgesehen. Unstrittig waren Dachdeckung, Prallwand, Zimmer- und Holzbauarbeiten. Bei einer Enthaltung hat der Gemeinderat der Ausschreibung der Gewerke zugestimmt. Die Gesamtkosten für das Bürgerzentrum in Leinstetten gab Bürgermeister Huber mit 2,8 Millionen Euro an.