Wegen Sicherheitsfragen zum Gerüststand sind die Arbeiten am Vöhrenbacher Kirchturm derzeit gestoppt. Foto: Ketterer

Aus Sicherheitsgründne sind die Arbeiten am Vöhrenbacher Kirchturm vorerst gestoppt worden.

Vöhrenbach - Eigentlich sollte in diesen Tagen emsiges Treiben am Vöhrenbacher Kirchturm herrschen. Ziel war es, Ende Oktober und damit vor dem Winter mit den Sanierungsarbeiten fertig zu sein. Doch es ist still um den Kirchturm, kein Handwerker ist da. Warum? Auf Nachfrage beim Erzbischöflichen Bauamt, vertreten durch Architekt Michael Wieseler, lautete die Antwort: Da der Kirchturm nicht freistehend ist, wurde das Turmgerüst teilweise auf der Dachfläche des Kirchenschiffes abgelastet. Die Auflager in der Dachfläche und Verankerungen in der Natursteinfassade müssen statisch überprüft und freigegeben werden. Da das Gerüst sehr komplex ist, konnten hinzugezogene Baustatiker die Standsicherheitsnachweise für die Auflager nicht ermitteln. Man ist also auf spezielle Fachstatiker, in diesem Fall Gerüststatiker angewiesen, die die Gerüststatik beziehungsweise Lastsabtragung berechnen werden.

Doch einen solchen schnell zu finden, war schwierig. Im süddeutschen Raum gibt es lediglich eine Handvoll davon. Derjenige Gerüststatiker, der mit der kürzesten Zeit zur Verfügung steht, kann jedoch erst ab Ende September mit der Berechnung der Standsicherheit des Gerüstes starten. Da dann die Winterzeit bevorsteht, ist damit zu rechnen, dass die Kirchturmarbeiten in diesem Jahr nicht mehr beginnen können.

Der Leiter der Seelsorgeeinheit Bregtal Pfarrer Harald Bethäuser hat die jüngste Stiftungsratssitzung mit einem Text aus dem Lukas-Evangelium eröffnet, die zu dieser schwierigen Lage am Vöhrenbacher Kirchturm passt. Bethäuser zitierte es so: "Jesus macht in diesem Text deutlich, dass Gesetze und Vorschriften immer zum Wohle der Menschen dienen sollten." Mit anderen Worten: Das Wohl der Menschen, in diesem Fall der Handwerker auf der Baustelle und der Menschen, die die Baustelle passieren, hat auf jeden Fall Priorität. Erst wenn die Sicherheit aller bei der Kirchturmsanierung Beteiligten gewährleistet ist, kann es weitergehen.