Foto: Ketterer Foto: Schwarzwälder-Bote

Uracher Feuerwehr probt den Ernstfall / Brand in einer Werkstatt

Die Uracher Feuerwehr sah sich bei ihrer Herbstprobe mit einem Brand in einer Kfz-Werkstatt konfrontiert. Während die Menschenrettung problemlos gelang, kam es bei den Löschmaßnahmen zu einem Unfall.

Vöhrenbach-Urach. Samstagabend, kurz vor 19.30 Uhr, stockdunkel und ein kalter Wind bei gerade mal fünf Grad: Das waren die äußeren Bedingungen, als die Uracher Feuerwehr zur Herbstprobe ausrückte. Ein angenommener Brand in der Kfz-Werkstatt Laule, ausgelöst durch Schweißarbeiten, rief die Floriansjünger um Teilortskommandant Stefan Demattio auf den Plan.

Eine Person soll noch im Gebäude sein. Damit war für die Floriansjünger klar, dass neben der Menschenrettung auch das Auge auf gefährliche Gegenstände wie Gasschweißflaschen, Öle, Spraydosen und Reifen geworfen werden muss.

Ehefrau setzt Notruf ab

Der Werkstattbesitzer Gerd Laule hatte noch versucht, selbst zu löschen, wurde dann aber wegen Feuer und Rauch in der Werkstatt eingeschlossen. Seine Frau hatte das bemerkt und sofort den Notruf abgesetzt. Beim Eintreffen am Brandherd machten sich die Atemschutzmänner gleich auf die Suche nach dem Opfer.

Das erste Löschwasser stand den Wehrmännern vom 600 Liter fassenden Tank des Löschfahrzeuges sofort zur Verfügung. Inzwischen wurde die normale Wasserversorgung vom Urachbächle mittels einer Tragkraftspritzenpumpe aufgebaut. Dieses Wasser wurde auch benötigt, um die Riegelstellung zum angrenzenden Wohnhaus zu installieren. Nachdem der Werkstattbesitzer gerettet war, konnten sich die Atemschutzträger der Brandbekämpfung in der Werkstatt widmen. Der stellvertretende Teilortskommandant Georg Dorer überwachte die Einsatzzeiten der Atemschutzträger.

Bei den Löschmaßnahmen in der Werkstatt kam es allerdings zu einem Unfall. Eine Hebebühne mit darauf befindlichem Auto senkte sich auf unerklärliche Weise und klemmte einen Feuerwehrmann ein. Schnell mussten deshalb die Geräte zur technischen Hilfestellung herbeigeschafft werden.

Eingeklemmter Kamerad

In sicherer Entfernung zur Werkstatt, im Fachausdruck Rauchgrenze genannt, wurden die Gegenstände abgelegt. Die Atemschutzmänner entnahmen daraus die benötigten Werkzeuge, unter anderem einen hydraulischen Wagenheber und konnten so den eingeklemmten Kameraden befreien und nach draußen tragen.

Zusätzlich aufgebaute Scheinwerfer sorgten vor dem Brandobjekt für die notwendigen Lichtverhältnisse. Letzter Akt der Probe war das Auftanken des Löschfahrzeuges in Hammereisenbach.

Einsatzleiter Stefan Demattio sprach bei der anschließenden Probenanalyse im Bierhäusle von einer durchaus realistischen Übung, die seine 21 Männer, auch unter den erschwerten Bedingungen der Dunkelheit, gut gemeistert hatten.

Beeindruckt vom Übungsablauf zeigte sich auch Gesamtkommandant Ralf Heizmann. Heizmann hatte die Zeiten bei den verschiedenen Abläufen notiert und attestierte eine ruhige und gute Vorgehensweise. Der Gesamtkommandant betonte dabei, wie wichtig eine Feuerwehr vor Ort sei. Im Ernstfalle hätte man zwar Verstärkung aus Vöhrenbach und Hammereisenbach angefordert, doch bis diese eintreffen würden, vergingen mindestens 20, im Hammereisenbacher Fall zehn Minuten.