Das Freibad ist in die Jahre gekommen. Hat Vöhrenbach diesmal Chancen auf Fördergelder für die Sanierung? Foto: Marc Eich

Der Gemeinderat versucht noch einmal, Bundeszuschüsse für die Sanierung des „Schwimmi“ zu bekommen. Unumstritten ist das jedoch nicht.

Wie sieht die Zukunft des Vöhrenbacher Freibads aus? Erneut wurde dem Vöhrenbacher Gemeinderat der Vorschlag der Verwaltung unterbreitet, sich für die Teilnahme am Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zu bewerben. Das Gremium stimmte schließlich mehrheitlich zu.

Der Antrag aus dem Vorjahr hatte keinen Erfolg gehabt, das Programm war weit überzeichnet. Für die erneute Vorlage muss die Stadt bis Ende September ihr Interesse an der Teilnahme mit der Einsendung einer „Projektskizze“ bekunden.

Entschieden ist noch nichts

Diese hatte im vergangenen Jahr das Büro Aqua-Technik Freiburg auf Honorarbasis erstellt. Für eine erneute Bewerbung müsste sie nur geringfügig überarbeitet werden. Nach Beratungen des Gemeinderates im Jahr 2020 ist allerdings noch gar nicht entschieden, in welcher Organisationsform und mit welcher Betriebsführung das Freibad weiter betrieben wird und ob und wie das Freibad saniert werden muss. Bei einer Sanierung fallen allerdings hohe Kosten an, eine entsprechende Förderung wäre von Bedeutung.

Zuschuss von 45 Prozent

In einem ersten Schritt müsste nun die Stadt ihr Interesse bekunden, am Förderprogramm teilzunehmen. Aus den Bewerbungen werden Projekte ausgewählt, die im Detail vorgestellt werden müssen, bevor endgültig eine Entscheidung über eine Förderung fällt. Der Zuschuss bei diesem Programm beträgt 45 Prozent.

Falls das Landratsamt der Stadt Vöhrenbach eine „Haushaltsnotlage“ bescheinigen würde, stiege die Zuschusshöhe auf 75 Prozent.

Ausgegangen wurde in der Sitzung von einer Förderung mit 45 Prozent und einer geschätzten Investitionssumme von fünf Millionen Euro für die notwendigen Maßnahmen. Wenn Vöhrenbach in die engere Auswahl kommt, muss eine konkrete Planung beauftragt und bezahlt werden.

Millionenschwerer Eigenanteil

Susanne Dorer (CDU) plädierte dafür, den Antrag zu stellen. Sie fragte auch nach, mit welchen Einsparungen beispielsweise man beim Trinkwasser durch eine solche Investition rechnen könne. Dies sei allerdings, so Kämmerer Armin Pfriender, nur mit einer ausführlichen Kostenberechnung im Rahmen einer konkreten Planung abschätzbar. Daniel Weißer (BWV) sah diesen Antrag kritisch. Denn der Eigenanteil mit 55 Prozent wäre immerhin drei Millionen Euro.

„Lieber das Schwimmbad flicken“

Gerhard Kienzler (CDU) sagte ganz deutlich, dass sich die Stadt eine solche Investition nicht leisten könne. Man sollte weiterhin das „Schwimmbad flicken“. Hierfür käme man in den kommenden zehn Jahren mit geschätzten 300 000 Euro aus. Martin Schneider (CDU) fragte nach den möglichen Einsparungen bei der Energie. Die ganze Planung sei ihm allerdings zu forsch.

Daniel Weißer (BWV) warf in die Diskussion ein, dass man beispielsweise in Windkraft investieren sollte und mit diesen Gewinnen dann das Schwimmbad finanzieren könnte. Wenn absehbar ist, dass sich das Schwimmbad durch solche Einnahmen selbst trägt, können auch Kredite aufgenommen werden. In einem solchen Fall würden die Emissionen durch die Bevölkerung akzeptiert. Auch in Windkraft müsse erst finanziert werden, bevor dann irgendwann Gewinne abfallen, entgegnete Armin Pfriender.

Eine Gegenstimme, drei Enthaltungen

Albert Schwörer (BWV) sah die Entscheidung für diese Bewerbung ebenfalls kritisch. Denn bei einem positiven Bescheid würde man sich in der Stadt schwer tun, drei Millionen Euro als Eigenanteil für die Sanierung in die Hand zu nehmen. Der Gemeinderat beschloss dann, sich für dieses Programm zu bewerben, allerdings mit einer Gegenstimme und drei Enthaltungen.