Kommunales: Vöhrenbach will weiteres Baugebiet erschließen und klopft Interesse bei Bauwilligen ab

Seit einiger Zeit beschäftigt sich die Stadt Vöhrenbach mit der Erschließung eines weiteren Baugebiets "Wohnen am Park/Kosbach". In der Gemeinderatssitzung legte nun Diplom-Ingenieur Arno Linder aus Karlsruhe von der GkB eine Wirtschaftlichkeitsstudie zur Erschließung des Gebietes vor.

Vöhrenbach. Nach seiner erste Planung könnten hier 38 Bauplätze für Einfamilienhäuser und vier Bauplätze für Mehrfamilienhäuser entstehen. Die Stadt wird in nächster Zeit das Interesse bei möglichen Bauherren abfragen.

Bei der aktuellen Planung geht es um den zweiten Teil des Geländes "Wohnen am Park". Der erste Teil entlang der Schwimmbadstraße und des Ursbach-Weges ist bereits weitgehend bebaut. Nun soll oberhalb ein größeres Gelände ebenfalls erschlossen werden. Die Stadt hatte hier schon einmal erste Planungen durchgeführt, die von Arno Linder aber noch einmal modifiziert wurden.

Raum geplant für vier Mehrfamilienhäuser

Unter anderem sei es wichtig, dass der Kosbachweg gerade für die Holzabfuhr in seiner geraden Führung erhalten bleibt. Da die Nachfrage nach Mietwohnungen in letzter Zeit steige, seien hier auch Bauplätze für vier Mehrfamilienhäuser eingeplant worden. Allgemein, so Arno Linder, sei die aktuelle Situation auf dem Markt für Bauplätze gut. Beim aktuellen Projekt der GkB in Unterkirnach wären wahrscheinlich schon alle Plätze verkauft, wenn nicht Corona für Verzögerungen gesorgt hätte.

Das ganze Projekt sei aber nur eine Vorplanung und könne jederzeit noch modifiziert werden.

Jetzt geht es um ein Meinungsbild

Es gehe jetzt vor allem darum, ein Meinungsbild zur bekommen, ob genügend Interessenten für die Grundstücke, die für Vöhrenbacher Verhältnisse ein relativ hohes Niveau hätten, vorhanden wären. Denn die GkB rechnet insgesamt mit Kosten von 3,5 Millionen Euro für Kauf, Erschließung und Finanzierung. Bei der Umrechnung auf das mögliche Bauland ergäbe sich hier ein Quadratmeterpreis von 171 Euro. Allerdings gebe es auch hier noch Einsparpotenzial beispielsweise durch wahrscheinlich günstigere Finanzierungen, günstige Angebote der Bauunternehmen infolge von Corona und ähnliches mehr, erläuterte Arno Linder.

Sein Zeitplan würde beim Abschluss des Vertrages im Sommer/Herbst noch in diesem Jahr mit den Planungen für die Erschließung beginnen. Der notwendige Bebauungsplan würde im kommenden Sommer Rechtskraft erhalten, und in der Folge könnten die Arbeiten ausgeschrieben werden. Ende 2021 oder Anfang 2022 könnte mit der Erschließung begonnen werden, sodass dann Ende 2022 die Grundstücke bebaut werden könnten. Auf Anfrage erläuterte Arno Linder außerdem, dass man trotz der Topographie Zufahrten mit maximal 17 Prozent schaffen könne. Außerdem werde darauf geachtet, dass am Ende der Straßen Flächen vorhanden seien, um den Schnee im Winter hinaus zu schieben. Sowohl Gemeinderat als auch Stadtverwaltung waren sich einig, dass sich mögliche Interessenten bald bei der Stadt unverbindlich melden sollten, damit der Gemeinderat im Herbst für seinen endgültigen Beschluss eine Grundlage hat. Außerdem solle man dieses Angebot auf jeden Fall auch überregional bekannt machen.

Weitere Informationen: Interessenten können sich bis Mitte September melden. Ansprechpartnerin im Vöhrenbacher Rathaus ist Christine Breithut, Telefon 07727/50 11 30, E-Mail breithut@voehrenbach.de.

Arno Linder stellte die Gesellschaft für kommunale Baulanderschließung (GkB) vor, die zur Gruppe der Bit-Ingenieure gehört, mit denen die Stadt regelmäßig zusammenarbeitet. Die GkB erstellt für öffentliche wie für private Bauherren Planungen für die Erschließung von Bauland und führt auf Wunsch auch die Erschließung durch, womit die Stadt nicht in Vorleistung treten muss, unter anderem mit Geldern für die Erschließung oder den Verkauf. Außerdem ist die GkB nicht an die VOB gebunden und kann daher selbst ausschreiben und Aufträge frei vergeben. Die GkB kauft Flächen auf, plant und entwickelt das Gelände und verkauft dann die Grundstücke. Für den Auftraggeber, beispielsweise die Stadt, bedeutet dies, dass alles aus einer Hand kommt.