Der Klimawandel macht dem Vöhrenbacher Wald schwer zu schaffen. Er begünstigt die Verbreitung des Borkenkäfers. Dessen Larven fressen sich durch die Rinde des Baumes und zerstören dabei dessen innere Wasserversorgung. Schließlich stirbt der Baum ab. Foto: Arnold Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Revierförster stellt Wirtschaftsplan vor / Massive Veränderungen wegen Klimawandel

Der Forst-Wirtschaftsplan für 2020 wurde dem Gemeinderat vorgestellt. In den vergangenen Jahren machten die Einnahmen aus dem Forst einen wesentlichen Anteil an den Gemeinde-Finanzen aus. 2019 und wohl auch 2020 wird mit deutlich geringeneren Erlösen gerechnet als bisher.

Vöhrenbach. Revierförster Alfred Heinzelmann stellte den Wirtschaftsplan für den Vöhrenbacher Stadtwald vor. Außerdem berichtete der neue Leiter des Kreisforstamtes Frieder Dinkelaker über die zu erwartenden massiven Veränderungen im Wald infolge des Klimawandels. Im vergangenen Sommer hatte Frieder Dinkelaker die Leitung des Kreisforstamtes in Donaueschingen übernommen, seit Januar ist er nun auch für den Forst im Bereich Vöhrenbach verantwortlich. Große Veränderungen im Bereich der Forstverwaltung gab es in den vergangenen Jahren durch die Aufteilung der Forstverwaltung Baden-Württemberg, die nach entsprechenden Urteilen vor allem im Blick auf das Kartell- und Wettbewerbsrecht durchgeführt werden mussten.

Für den Staatswald ist nun in ganz Baden-Württemberg eine eigene Firma des öffentlichen Rechts zuständig, die für die hiesige Region ihren Sitz in Kirchzarten hat.

Allerdings habe man erreichen können, dass die Betreuung des Privat- und Körperschaftswaldes (der Städte und Gemeinden) weiterhin in einer Hand bleibe.

Allerdings gab es auch hier Veränderungen. Bisher war der Einsatz der Forstverwaltung öffentlich gefördert. Nun sind aber kostendeckende Preise für diese Betreuung gefordert, wobei die Waldbesitzer dann wieder einen Zuschuss des Landes bekommen können.

In Vöhrenbach ist dies dabei eine besondere Situation, da die Stadt einen eigenen Förster angestellt hat. Schon seit 2015 wurde darüber hinaus eine eigene von der Forstverwaltung getrennte Holzverkaufsstelle eingerichtet.

Durch die Aufteilung in Staatswald auf der einen und Privat- und Körperschaftswald auf der anderen Seite haben zahlreiche Mitarbeiter das Forstamt Schwarzwald-Baar verlassen und arbeiten nun für den Staatswald. Daher konnte die bisherige Außenstelle des Forstamtes in Triberg nicht mehr erhalten bleiben. Das Forstamt ist nun ganz auf Donaueschingen konzentriert.

Weiter ging Frieder Dinkelaker auf die Klimaveränderungen ein. Nach jetzt vorliegenden Zahlen geht man davon aus, dass der hochmontane (gebirgsartige) Bereich im Hochschwarzwald weitgehend verschwinden wird. Stattdessen werden die warmen Gebiete im Land mit wenig Niederschlag deutlich zunehmen. Darauf müsse man auch bei der Wald-Bewirtschaftung Rücksicht nehmen. Natürlich werde auch künftig die Fichte noch eine große Bedeutung haben. Aber man müsse auch für Alternativen sorgen. Dazu gehöre wesentlich die Naturverjüngung aller Baumarten.

Dabei solle die Vielfalt deutlich erhöht werden durch eine Stärkung beispielsweise von Kiefer, Douglasie, Buche und ähnlichem, die mit der Trockenheit besser zurecht kommen. Darüber hinaus sollen auch neue, diesem Klima gut angepasste Baumarten eingeführt werden wie der Tulpenbaum oder die Baumhasel.