Der Hamburger Fischmarkt ist ab Freitag für fünf Tage in Rottenburg zu Besuch. Die Tierschutzorganisation Peta hat sich mit einer Bitte an OB Neher gerichtet.
In einer Pressemitteilung schreibt Peta am Mittwoch: „Der Hamburger Fischmarkt auf Reisen macht an diesem Wochenende Halt in Rottenburg, um dort tote Fische im großen Stil an den Mann und die Frau zu bringen.“ Peta habe die Veranstaltung zum Anlass genommen, Oberbürgermeister Stephan Neher (CDU) anzuschreiben. Die Tierrechtsorganisation habe das Stadtoberhaupt gebeten, den Hamburger Fischmarkt nicht mehr zu empfangen und stattdessen einen veganen „Visch-Markt“ mit pflanzlichen Fischfleischalternativen auszurichten. Einen solchen Markt würde Peta mit 500 veganen Sushi unterstützen.
Lieber Gemüse-Sushi
„Fische werden für eine kurze Mahlzeit getötet, dabei muss Fischgeschmack nicht aus Tieren sein“, zitiert Peta Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei Peta. „Mit Gemüsesushi, pflanzlichen Fischstäbchen, veganen Lachsfilets, pflanzlichen Thunfischsandwiches oder ‚Visch‘ & Chips könnten die Stadt und die ‚Visch‘-Marktbesucher unzählige Tierleben retten und ein starkes Zeichen für den Schutz der Meere und Fische setzen“, heißt es weiter.
Gegen Speziesismus
Das Motto von Peta laute nach eigenen Angaben: „Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.“
So reagiert die Stadt
Unsere Redaktion hat bei der Rottenburger Stadtverwaltung nach der Reaktion des OB auf das Schreiben gefragt. Birgit Reinke, Amtsleiterin Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerengagement, sagt: "Das Schreiben liegt uns vor, allerdings ist es bislang noch unbeantwortet.“ Aber die Haltung von Oberbürgermeister Stephan Neher sei die, dass er auch den Fischmarkt als ein neues Veranstaltungsformat in Rottenburg am Neckar begrüßt. Ihm sei eine große Veranstaltungsvielfalt wichtig, um verschiedenen Interessen von Bürgern gerecht zu werden und die Innenstadt mit weiteren Angeboten zu beleben. „Das hat nichts mit einer Haltung gegenüber verschiedenen Ernährungsformen zu tun", sagt Reinke.