Kultur: Virtuelle Veranstaltung

St. Georgen. Das ungewöhnliche Neuarrangement des Marsches "Böhmischer Traum" als Jazzballade mit dem Titel "Bohemian Dream" feierte im Theater im Deutschen Haus Videopremiere. Die Veranstaltung fand virtuell statt. Gastgeber waren Helmar Scholz vom Theater sowie Matthias Jakob, Arrangeur und musikalischer Leiter der Villinger "Welvert Big Band". Das Stück wurde im Welvert-Tonstudio aufgenommen, und zwar coronagerecht in 17 Einzelspuren, die später kombiniert werden mussten.

Zu achten sei dabei auf das Playback gewesen, beschrieb Jakob eine Schwierigkeit. In der Band spielen neben Jakob noch Thomas Baur, Hans Bausch, Matthias Bucher, Thomas Duttenhöfner, Jochen Freiberg, Wolfgang Hepting, Markus Keller, Lucas Kienzler, David Kuner, Wolfgang Laufer, Heiko Mall, Achim Nölke, Christian Reith, Andreas Storz, Clemens Wangler und Bianca Weinmann. Alle Musiker sind in dem zugehörigen Musikvideo zu sehen. So könne der Zuschauer selbst Regie führen, sich bei jedem Ansehen auf jemand anderen konzentrieren, meinte Jakob.

Er möge brisante Mischungen von Musik, die eigentlich nicht zueinander passe, erklärte er auf die Frage, wie es zu dem Projekt kam. Auch habe er böhmische Wurzeln. Ausschlaggebend gewesen sei aber seine Tochter Paula, die das Stück auf Festen immer wieder gefeiert habe.

Jazzcharakter verpasst

Den "Wahlvillinger" verbindet mit dem Theater eine Freundschaft und "hervorragende Zusammenarbeit". Auch habe die Big Band dort ihren ersten Gig gespielt. So sei für ihn die Premiere dort von Anfang an klar gewesen.

Jakob zeigte in Soundschnipseln Unterschiede beider Liedversionen auf. Wichtig gewesen sei ihm, Melodie und Ablauf beizubehalten, dem Ganzen aber einen Jazzcharakter zu verpassen. Das komplette Ergebnis konnten sich Zuschauer am Ende anhören und ansehen. Kuriosität am Rande war, dass der im Video vorkommende, noch von seinem Großvater stammende Dual-Plattenspieler für die Aufnahme "sein Leben ließ".