Aufmerksam lauschten die Besucher den Ausführungen über die nördlichen Regionen Namibias. Foto: Thomas Zink

1375 Euro spendete das Publikum im Kinzighaus für das Hilfsprojekt Epupa Primary School.

Eine virtuelle Reise durch den Norden Namibias, zu der die Backhausfreunde Loßburg eingeladen hatten, erlebten rund 180 Besucher im Kinzighaus. Da kein Eintrittsgeld verlangt wurde, spendete das Publikum insgesamt 1375 Euro auf freiwilliger Basis für das Hilfsprojekt Epupa Primary School in Namibia. Das teilen die Backhausfreunde in einer Pressemitteilung mit.

Auf der Leinwand-Safari führte Peter Stumpf das Publikum durch Namibia, vom Kaokoveld im Nordwesten bis in den Nordosten des Landes, der Sambesi-Region. Im ersten Teil der Reise-Reportage ging es um die im Kaokoveld lebenden Ovahimbas, eine der letzten noch halbnomadischen Volksgruppe Namibias. Stumpf weihte das Publikum in die Tradition, Kleidung und die Lebensbedingungen der Ovahimba ein.

Bei weniger als 350 Millimeter Niederschlag im Jahr zähle das 50 000 Quadratkilometer große Gebiet zu einer der trockensten Regionen des Landes. Ackerbau sei so gut wie unmöglich. Geld kenne das Volk lediglich durch den Verkauf von selbst gemachtem Schmuck an Touristen, heißt es in der Mitteilung weiter. Ansonsten werde ihr Reichtum an der Anzahl der Rinder bemessen, mit denen die Männer monatelang unterwegs seien, um neue Weidegründe in dem kargen Landesteil zu suchen.

Die Bevölkerung lebt von Landwirtschaft, Viehzucht und Fischfang

Des Weiteren vermittelte Stumpf einen Einblick in die Epupa Primary School, die er und sein Projekt-Team regelmäßig mit Schulmaterial und sonstigen Materialien unterstützen. Stumpf betonte, dass alle Spendengelder zu hundert Prozent in Material fließe, das persönlich vorbeigebracht werde.

Nach einer kurzen Pause ging die Reise weiter, immer an der Grenze zu Angola entlang bis in die Sambesi-Region. Bereits im zentralen Norden eröffnete sich eine andere Welt, heißt es weiter, die zum dicht besiedelten Gebiet Namibias gehört. Rundu, die zweitgrößte Stadt Namibias, liegt am Südufer des Grenzflusses Okavango. Landwirtschaft, Viehzucht und Fischfang bilden laut Stumpf die Lebensader der Bevölkerung der Kavangos. Es herrsche ein subtropisches Klima. Regen bedeute Segen und Fluch zugleich. Oft komme es in der Regenzeit von November bis April zu massiven Überschwemmungen, welche auch die Mahangu- und Maisfelder treffe, oder der Regen setze zu spät ein, so dass die Ernte vertrocknet. Dies sei momentan der Fall. Die Regierung versuche mit einem Dürrehilfeprogramm die Existenzgrundlagen der Bauern zu sichern.

Löwen und Leoparden durchstreifen die Gebiete

Der äußerste Nordosten der Sambesi-Region wird begrenzt durch die Länder Angola, Simbabwe, Botswana und Sambia und gehört laut Stumpf zu einem der schönsten Naturparadiese des Landes. Dort existieren keine Zäune, so dass die Tiere ungehindert zwischen den angrenzenden Ländern wandern können und Mensch und Tier zusammenleben, heißt es in der Mitteilung.

Die mäandernden Flussläufe des Kwando, Linyanti, Chobe und Sambesi mit ihrem reichen Fischbestand bilden die Lebensgrundlage der Einwohner. Zahlreiche Flusspferde, große Elefantenherden, Zebras, viele Antilopenarten und eine einzigartige Vogelwelt gibt es dort zu erleben, so Stumpf. Aber auch Löwen und Leoparden durchstreifen die Gebiete.

Zum Abschluss der Leinwand-Safari gab es einen Einblick in das Farmleben, wo nicht nur Viehzucht betrieben, sondern auch Holzkohle produziert werde, um der Verbuschung nichteinheimischer Gewächse Herr zu werden.