Im Januar 2008, und damit vor 15 Jahren, begann der Abriss der Wüba in der Vockenhauser Straße in Villingen. Foto: Kienzler

Das Einkaufszentrum ist vor genau 15 Jahren abgerissen worden – trotzdem gehen die Menschen dort tagtäglich einkaufen. Die Rede ist von der "Wüba".

VS-Villingen - "Für mich ist das heute noch die Wüba – daran wird sich auch nie etwas ändern!" Als eine Facebook-Seite fragte, welche Geschäfte die Menschen in VS vermissen, ist das Einkaufszentrum in der Vockenhauser Straße oft genannt worden. Seit nunmehr 15 Jahren ist die Wüba mittlerweile Geschichte, heute steht dort das E-Center.

Mitte Januar 2008 rückten die Abrissbagger dort an, um das sechsstöckige Gebäude dem Erdboden gleich zu machen. Das Gebäude war in den 1960er-Jahren gebaut worden und lange Zeit eine Attraktion, teilweise gar schon ein Wahrzeichen der Stadt.

Zunächst vor allem Möbelhaus

Die Wüba – der Name steht übrigens für "Württemberg-Baden" – war zunächst in Besitz einer Möbelhandelsgesellschaft, der Fokus lag deshalb zunächst auf dem Verkauf von Einrichtungsgegenständen. Das änderte sich über die Jahre. Die Wüba hatte dann fast alles zu bieten, was die Menschen für den täglichen Gebrauch benötigten: Neben dem E-Center, untergebracht in einem länglichen Anbau, gab es dort einen Bastelshop, Spielwaren, Anfang der 1970er-Jahre zudem einen Obi-Baumarkt.

Zeitzeugen im besagten Facebook-Beitrag erinnern sich an die Geschäfte: "Pick&Pack, Sturm Schuhe, Arendt, Vögele, Foto Porst und ein SB-Restaurant im obersten Geschoss, später war es dann im EG" Ein Höhepunkt für viele Besucher, insbesondere die Kinder: Der gläserne Aufzug an der Fassade, von dem man über halb Villingen blicken konnte.

Auch Kegelbahnen gab es damals

Und: Bis zu den 1990er-Jahre gab es im Untergeschoss Kegelbahnen, betrieben von den Wirtsleuten Wolfgang und Erna Hägle. Dort hatte sich im Januar 1986 der KC Komet Villingen gegründet.

2006 wurden schließlich vonseiten der Edeka Handelsgesellschaft Südwest die Pläne für einen Neubau vorgestellt. Rund 20 Millionen Euro wurden investiert, um Flächen für den großen Lebensmittelhandel und weitere Partnergeschäfte zu realisieren. Hierfür musste der Komplex, dessen 27 Meter hohes Hauptgebäude das Aushängeschild war, weichen.

Eröffnung des neuen Edeka im Jahr 2009

Longfront-Bagger mit 30 Meter langen Auslegearmen durchstießen die Außenfassade und brachten die Stockwerke zum Einsturz. 60 bis 70 Prozent des Betons wurden vor Ort zermahlen und für den Neubau wiederverwertet. Im Frühjahr begannen die Rohbauarbeiten. 2009 wurde der Markt – für Edeka alleine auf einer Fläche von mehr als 4000 Quadratmeter – schließlich eröffnet.

Doch obwohl das große E-Center bereits einen Umbau – vollzogen im Laufenden Betrieb 2021 – hinter sich hat, bleibt der ursprüngliche Name für viele weiter bestehen: "Ich gehe zur Wüba einkaufen!"