Feuerwehr: Korpsversammlung in Villingendorf / Lothar Forstner und Werner Hartmann ausgezeichnet
In der Korpsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Villingendorf, die der Generalversammlung bei Vereinen entspricht, wurden verdiente Feuerwehrmänner ausgezeichnet.
Villingendorf (rd). Jürgen Eberhardt, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, zeichnete Lothar Forstner für 40 Jahre aktiven Einsatzdienst mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold und Werner Hartmann für 15 Jahre Einsatzdienst mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Bronze aus. Zudem wurden Rudolf Broghammer und Andreas Ströbele für jeweils 35 Jahre aktiven Einsatzdienst von Kommandant Robert Flaig mit einer internen Ehrung ausgezeichnet.
In einem abgelaufenen Jahr "ohne spektakuläre Einsätze und Veranstaltungen" hielten laut Kommandant Robert Flaig aber doch insgesamt 21 Einsätze die Mitglieder der Wehr auf Trab. Neben Benzin- und Ölspuren waren es ein Garagenbrand, eine abgerissene Gasleitung mit ausströmendem Gas, Rauchentwicklung aufgrund von angebranntem Essen, ein über die Landesstraße gefallener Baum, die Auslösung der Brandmeldeanlage an der Schule oder allein sechs verschiedene Wespennester, die insgesamt einen Aufwand von 209 Einsatzstunden bedeuteten.
Zudem leisteten die 36 aktiven Feuerwehrkameraden eine ganz Reihe von Übungen ab: Zusammen mit der Wehr Bösingen-Herrenzimmern wurde eine Großübung an einem Aussiedlerhof veranstaltet, in Villingendorf simulierte man am Schellenwasen eine Verpuffung mit anschließendem Brand und optimierte die Zusammenarbeit mit dem örtlichen DRK. Kanal- und Tiefbauarbeiten gaben eine einzigartige Möglichkeit, die Bergung eines Arbeiters zu üben, der unter tonnenschweren Betonteilen eingeklemmt worden war. Hier hätten sich ganz besondere Erkenntnisse aus der Übung ergeben und man habe viel gelernt, so Flaig.
Zudem konnte auf einem abgeernteten Feld die Bekämpfung eines Flächenbrandes oder vor dem Abriss des WC-Zwischenbaues der Schule verschiedene Türöffnungen trainiert werden.
Eine ganz besonders heiße Erfahrung: die Heißausbildung in mehreren Brandcontainern in Ratshausen. Die Fahrzeugbeladung der Löschfahrzeuge war ebenso Thema wie eine Brandschutzunterweisung für Erzieherinnen der Kinderkrippe.
Aber nicht nur dienstlich, sondern auch kameradschaftlich gab es etliche Termine zu bestreiten: Bürgerball oder "die coolste Party an der Fasnet im Feuerwehrgerätehaus", Skiausfahrt, Maiwanderung, ein Besuch beim SWR in Stuttgart oder ein mehrtägiger Ausflug mit Brauereibesichtigungen ins Ötztal sorgten laut Schriftführer Stefan Sekinger immer wieder für gute Stimmung.
Selbst die aus 16 Mitgliedern bestehende Alterswehr hatte 16 Termine absolviert, darunter zwei Firmenbesichtigungen. Weil für die Bestreitung der Finanzen nur wenige Aktionen wie die Bewirtung beim Schützenverein oder der Gewerbeausstellung zur Verfügung standen, ein Dorffest im vergangen Jahr aber nicht stattfand, musste Kassierer Daniel Angst ein Minus in der Kasse bekannt geben. Da sich die Kasse aber trotzdem solide präsentiert, konnte Karlheinz Wachter in Vertretung von Bürgermeister Markus Türk beruhigt die Entlastung empfehlen, die auch einstimmig erteilt wurde. Er lobte besonders das Engagement und die fachliche Qualifikation der Villingendorfer Truppe.
In der Korpsversammlung wurde von Karlheinz Wachter Schriftführer Stefan Sekinger zum Hauptlöschmeister befördert. Nur ungern entließ Kommandant Robert Flaig seinen Kameraden Wolfgang Flinsbach altershalber in die Alterswehr. Der hatte noch eine Überraschung parat und spendete ein brandneues Fernglas, das zukünftig tagsüber bei der Suche nach vermissten Personen zum Einsatz kommen wird.
Bei den anstehenden Wahlen wurden wurden Schriftführer Stefan Sekinger, Kassierer Daniel Angst, Kassenprüfer Frank Nester und für den Ausschuss Christoph Kimmig für eine weitere Wahlperiode in ihren Ämtern bestätigt.
