Das Pulverkreuz hat eine besondere Bedeutung für Villingendorf und einst für die Villingendorfer Arbeiter in der Pulverfabrik. Im Bild (von links): Karl-Heinz Bucher, Pfarrer Ludwig Mattes und Herbert Hermle. Foto: Kimmig Foto: Schwarzwälder-Bote

Weihe: Stärkung von Seele und Leib

Villingendorf. Nur elf Tage nach der Mitgliederversammlung lud der Heimatpflegeverein Villingendorf zu einem weiteren Höhepunkt im Vereinsjahr ein, nämlich zur Wiedereinweihung des renovierten Pulverkreuzes, das 1890 von den in der Pulverfabrik Rottweil beschäftigten Arbeiter aus Villingendorf gestiftet wurde.

Beim Pulverkreuz in Villingendorf handelt es sich um eine Besonderheit, ist es doch wahrscheinlich das einzige "Waffen-Christi-Kreuz" im Landkreis Rottweil. Das Holzkreuz zeigt, wie es bei den meisten Wegkreuzen der Fall ist, in der Mitte Jesus Christus, den Gekreuzigten, und ringsum viele Marterwerkzeuge, wie Hammer, Nägel, Zange, Leiter, Geißeln und viele Symbole wie der Hahn, das Herz Jesu, der Leidenskelch und das Schweißtuch.

Hundert Interessierte

Zu diesem schönen Vereinshöhepunkt begrüßte der Vorsitzende des Vereins, Herbert Hermle, an die hundert Interessierte, die sich in großer Zahl erfreut über die gelungene Renovierung dieses Kleindenkmals äußerten. Bürgermeister Karl-Heinz Bucher dankte dem Heimatpflegeverein für dessen "hervorragende Arbeit" in punkto Erhalt der Kleindenkmale auf Gemarkung Villingendorf. Herbert Hermle dankte seinerseits den vielen Spendern und Handwerkern, die kostenlos bei der Renovierung mitgewirkt hatten, ebenso wie dem Hauptsponsor, Stiftung für Denkmalpflege der Kreissparkasse Rottweil, und der Gemeinde für die gute Zusammenarbeit.

Viele Spender und Helfer

Die Weihe des renovierten Pulverkreuzes wurde von dem aus Villingendorf stammenden Pfarrer Ludwig Mattes vorgenommen, der nur wenige hundert Meter entfernt vom Pulverkreuz seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte. Eine gute Gelegenheit, das Kleinod Pulverkreuz seinen Landsleuten ans Herz zu legen und einzustimmen in das Lied "Du bist die sichere Leiter, darauf man steigt zum Leben".

Im Anschluss an die Feierstunde wurden die Gäste im Gemeindehaus St. Gallus von den fleißigen Helfern des Vereins bewirtet, was hervorragend klappte. Schon eine halbe Stunde nach Abschluss der Feierstunde waren die Besucher versorgt mit Wein und Bier, mit Apfelsaft und vor allem mit Bratwurst und Kartoffelsalat. Der Erlös dieser Bewirtung ergab einen Grundstock für den Erhalt des nächsten Flurkreuzes, das "Starke Seite Kreuz".