Tafelläden: Hobbygärtner sollten vorher fragen, ob sie ihre Ernte spenden können

Schwarzwald-Baar-Kreis. Das warme Wetter beschert auch den Hobbygärtnern reichlich Obst und Gemüse. Wohin mit der Ernte, wenn man selbst nicht alles aufessen kann? Manch ein Privatanbieter bringt Obst und Gemüse einfach in den Tafelladen in der Nachbarschaft.

Doch die gut gemeinte Absicht sollte vorher durchdacht und mit den Tafelläden in St. Georgen, Schwenningen, Triberg, Villingen und Donaueschingen bei der zentralen Koordination in Schwenningen abgesprochen werden. "Wir bekommen reichlich Früchte, die aber auch oft schon sehr reif sind", sagt Regina Zimmermann vom Vorstand der Tafel in Schwenningen, die die Lieferungen an die fünf Läden nicht nur in der Doppelstadt, sondern auch in Donaueschingen, St. Georgen und Triberg koordiniert. "Die Kunden der Tafelläden sind genauso empfindlich wie andere Kunden und stellen Ansprüche an die Ware." Das heißt, verfaultes Obst wird nicht akzeptiert. Und reife Beeren zum Beispiel sind schnell verfault.

Das andere Problem ist ein logistisches: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Tafel haben mit dem Verkauf alle Hände voll zu tun, sollten aber auch noch die angelieferten Lebensmittel kontrollieren, sortieren und verpacken. Ziel der Tafeln ist es, qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Menschen in Not zu verteilen.

"Wir nehmen grundsätzlich gerne private Spenden", sagt Zimmermann. "Aber nur nach Absprache, sonst gibt es Chaos, wenn in unkoordiniertem Maß angeliefert wird." Zimmermann bittet die Bürger, nicht beleidigt zu sein, wenn gerade genug Birnen, Zwetschgen, Mirabellen und Beeren vorhanden sind und keine weiteren Lieferungen angenommen werden.

Zum Beispiel Zwetschgen gebe es im Überfluss. "Aber neulich brachte eine Familie fünf Kartons Klaräpfel. Die haben wir gerne genommen, weil es diese Sorte nicht im Supermarkt gibt und die Kunden kauften diese Sorte gern." Auch bei Gurken und Zucchini zum Beispiel sollte vorher erst gefragt werden, ob die Ware verkauft werden kann. Die Spenden werden im Lager der Tafelläden in der Albertistraße in Schwenningen dann nach Absprache angenommen und koordiniert. "Man kann auch bei den Kindergärten oder Altenheimen in der Nachbarschaft durchaus mal vorher anrufen und fragen, ob diese Obst und Gemüse brauchen können", rät Regina Zimmermann den Hobbygärtnern, die ihr Obst und Gemüse nicht einfach wegwerfen wollen.

Weitere Informationen: Anfragen von Hobbygärtnern aus dem Kreisgebiet nehmen die Tafelläden unter Telefon 07720/99 32 074 entgegen.