Die Betrunkenen zeigten sich aggressiv, zettelten Streitereien an und wurden teils handgreiflich. (Symbolfoto) Foto: dpa

Gruppe wird handgreiflich. Trotz des Zwischenfalls spricht Polizei von friedlichem Verlauf des Zähringertreffens.

VS-Villingen - Zehntausende Menschen in der Stadt und doch ging das große Zähringer Narrentreffen in Villingen nahezu reibungslos über die Bühne – dass das keine Selbstverständlichkeit ist, macht die Polizei deutlich.

 

Dass trotz der Menschenmassen und tausender Hästräger – es waren 5400 Verkleidete aus 60 Gruppen zu Gast – nichts Größeres passiert ist, schreibt die Polizei einer "guten Organisation der Veranstalter" sowie den "durchdachten und durchgeführten Sicherheitskonzepten" zu.

Kabatschen-Schwinger haben den nötigen Sicherheitsabstand

Und in der Tat hatte man schon im Vorfeld heiß diskutiert, welche Maßnahmen eingeleitet werden sollen, um organisatorisch, aber auch sicherheitstechnisch alles rund laufen zu lassen. Vor den Toren an der Stadtmauer der Zähringerstadt beispielsweise standen Lastwagen – ein Anschlag wie beim Berliner Weihnachtsmarkt mit einem Lastwagen, der in die Menge rast, war damit unmöglich geworden. Feuerwehr und THW sorgten für diese Sicherung der Innenstadt gegen das "Eindringen von Schwerfahrzeugen" und einen dennoch reibungslosen Zustrom der unzähligen Teilnehmer und Besucher.

Absperrgitter und -leinen entlang der Umzugsstrecke sorgten an anderer Stelle nicht nur dafür, dass kein Zuschauer unter Hufe oder Räder kam, sondern auch dafür, dass Karbatschen schwingende Narren wie die Villinger Fleck-Fleck oder die Villinger Schanzel-Zunft ausreichend Platz und Sicherheitsabstand für ihre andernfalls gefährlichen Darbietungen hatten.

Apropos Darbietungen: Irritationen gab es, weil die "Bühnen" in der Innenstadt keine erhabenen Bauwerke, sondern lediglich eine ebene Fläche waren. Auf diese Weise jedoch entfiel ein aufwendiges Auf- und Abbauen von Bühnenelementen. Stolperfallen oder verlorene Zuschauer-Fläche gab es damit nicht. Und weil – von vielen im Vorfeld belächelt – die Würstlebuden mit dem Rücken zur Umzugsstrecke standen, kam es auch beim mitunter vor allem am gestrigen Sonntag langen Schlange-Stehen für die heiß ersehnte Bratwurst nicht zum Engpass für die Umzugsteilnehmer auf der Strecke.

Es waren also nicht die organisatorischen Mängel, die die Polizei in Atem hielten, sondern Besucher der großen Fasnet-Party, die – wie es ein Polizist im Gespräch mit unserer Zeitung formulierte – "mit dem Alkohol nicht richtig umgehen können". Gegen diese "Trunkenbolde" mussten Sicherheitskräfte und Polizei vor allem in den Stunden der Nacht von Samstag auf Sonntag, und dies "vorwiegend in der Färberstraße vorgehen", so die Polizei. Reichlich dem Alkohol zugesprochen zeigten sich mehrere Personen aggressiv, zettelten Streitereien an und wurden teils handgreiflich.

Polizei muss mehrere Platzverweise aussprechen

Dank des schnellen Eingreifens der zahlreich präsenten Beamten und sonstigen Sicherheits- und Ordnungskräften sei es jedoch zu keinen größeren Auseinandersetzungen oder sonst störenden Ereignissen gekommen. Gegen einige Personen mussten Strafanzeigen wegen begangener Körperverletzungsdelikte oder auch Platzverweise eingeleitet werden. "Dennoch kann aus Sicht der Polizei bisher von einem gelungenen, annähernd reibungslosen und fröhlichen Narrentreiben bei dieser Großveranstaltung gesprochen werden", lautete das Fazit der Polizeidirektion Tuttlingen gestern.