Foto: JGR/Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Interesse für Wahl des Jugendgemeinderats im November hält sich erneut in Grenzen

Die Wahl des Jugendgemeinderats geht in die dritte Runde – doch die Suche nach genügend Bewerbern gestaltet sich erneut schwierig. Nun wurde die Frist für Interessenten verlängert.

Villingen-Schwenningen. Lange hatten Jugendliche in der Stadt um ein Gremium gekämpft, das ihnen eine Beteiligung an den kommunalpolitischen Themen in der Stadt sichert – mit dem Jugendgemeinderat (JGR) wurde ein solches im Jahr 2016 ins Leben gerufen. Doch: Erneut gestaltet sich die Suche nach Bewerbern hierfür schwierig.

Auf Anfrage des Schwarzwälder Boten erklärt die städtische Pressesprecherin Oxana Brunner, dass es sei dem 1. Juli bislang lediglich fünf Bewerber für die Wahl, die vom 7. bis 16. November stattfinden wird, gibt. Von den bisherigen Mitgliedern hätten vier von ihrem Recht gebrauch gemacht, die Amtszeit um ein Jahr zu verlängern. "Vier Mitglieder scheiden sicher aus", so Brunner. In der Summe fehlen für den 20 Mitglieder fassenden Jugendgemeinderat aber sogar noch 16 Bewerber – denn die JGR-Satzung verlangt mindestens 25 gültige Bewerber. Brunner: "Wie in den vergangenen Jahren gibt es jetzt deshalb eine Fristverlängerung bis zum 5. Oktober."

Wahlbeteiligung gering

Trotz des Wunsches nach einer Mitbestimmung der Jugendlichen hatte sich die darüber hinaus die Beteiligung an den vergangenen Wahlen sehr in Grenzen gehalten. Bei den vergangenen Wahlen gaben lediglich acht Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, bei der ersten Wahl waren es noch zwölf Prozent. Dieses Jahr erhoffen sich die Verantwortlichen eine deutlich höhere Beteiligung – schließlich habe sich die Wahl mittlerweile etabliert. Angesichts des geringen Interesses vonseiten geeigneter Bewerber scheint dies bislang aber noch fraglich.

Dabei kann das Gremium Erfolge vorweisen. Gemeinsam haben die Ratsmitglieder bereits einen Mobilitätsplan ausgearbeitet, zudem stellte der Gemeinderat dank des Einsatzes der Jugendlichen 250 000 Euro für die Planung eines Skaterparks am neuen Jugendkulturellen Zentrum auf dem Gelände des ehemaligen Familienfreizeitspark in den Haushalt ein.

Es gibt mit dem Gremium augenscheinlich genügend Möglichkeiten, die Interessen und der Bedürfnisse der Jugendliche an den Gemeinderat und den Oberbürgermeister heranzutragen oder eigene Projekte einzubringen. Doch hierfür werden engagierte Jugendliche benötigt, die sich in der Kommunalpolitik der Stadt einbringen möchten.

Kandidaten, die sich für die Wahl des Jugendgemeinderats in Villingen-Schwenningen aufstellen lassen möchten, müssen zwischen 14 und 21 Jahre alt sein, in Villingen-Schwenningen wohnen, arbeiten oder zur Schule gehen. Die 20 neuen Jugendgemeinderäte werden vom 7. bis 16. November gewählt. Die Stimmabgabe ist auch online möglich. Jeder Wähler hat 20 Stimmen, wovon er für einen Kandidaten maximal drei verwenden kann. Zehn Plätze im Jugendgemeinderat werden nach der höchsten Stimmenzahlen, weitere zehn nach der Schulart vergeben. Weitere Infos gibt es online unter: www.jugendbeteiligung-vs.de