Steht mit seinem Verkaufsstand jeden Freitag am Rathaus in Pfaffenweiler: Bernd Weißer aus Peterzell. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder Bote

Nahversorgung: Seit 20 Jahren gibt es Verkaufsstand in Pfaffenweiler / Bernd Weißer kommt jeden Freitag

Seit 20 Jahren hat Pfaffenweiler einen kleinen Wochenmarkt. Und dieses Angebot kommt bei den Bürgern gut an.

VS-Pfaffenweiler. Von 1999 bis 2013 hatte Familie Wagner aus Sexau immer samstags an der Hauptstraße, Abzweigung Im Unterdorf, gleich beim Pflug um die Ecke ihren Verkaufsstand. Auch schon wieder über vier Jahre sind es, dass Bernd Weißer aus St. Georgen-Peterzell seine Warenvielfalt freitags auf dem Parkplatz neben dem Pfarrhaus beziehungsweise vor dem Rathaus anbietet.

Seine Produktpalette ist europäisch, erklärt er auf die Frage, woher die Sachen kommen. Er geht regelmäßig auf den Großmarkt nach Straßburg. Auch die Elsäßer und die Pfälzer haben gute Waren, gibt er zu Bedenken. Der größte Teil seines Gemüses kommt von dort. Wenn es die Leute nach langer Winterzeit nach frischem Obst gelüstet, holt er in Straßburg die ersten frischen Aprikosen und Kirschen aus Südfrankreich, die früher geerntet werden können als hierzulande. Erdbeeren, Beeren, Äpfel und Birnen bezieht er aus dem Raum Oberkirch, die Kartoffel kommen von Erzeugern aus der hiesigen Gegend.

Als kleiner Landhandel hat er für Nebenerwerbslandwirte auch Mineral- und Kraftfutter im Angebot, und im Frühjahr als allseits Blumenerde und Dünger sehr gefragt sind. Überhaupt, wenn etwas Gewünschtes nicht dabei hat, besorgt er es und bringt es beim nächsten Mal mit.

Von Beruf ist Bernd Weißer gelernter Einzelhandelskaufmann, aber nicht für landwirtschaftliche Produkte, sondern für Eisenwaren. Einige Jahre hat er auch als Autolackierer gearbeitet. Wenn es in den Jobs konjunkturell gekriselt hatte, reifte in ihm die Überlegung nach einem Zusatzerwerb. "Als Schwarzwälder braucht man ein zweites Standbein." Seit 1989 ist er im Landhandel tätig und auf Märkten, seit 2005 hauptberuflich. Nach Pfaffenweiler kann er nur am Freitagnachmittag kommen, denn samstags und mittwochs ist er seit langen Jahren auf dem Waldshuter Wochenmarkt etabliert. Seine Erfahrung ist, dass sich Gemüse an den Wochenenden besser verkaufen lässt als unter der Woche. Preislich kann er mit den Supermärkten nicht ganz mithalten, aber bei ihm wisse man, woher die Ware kommt und dass sie frisch und von Qualität ist. Neben Qualität und Frische seiner Produkte achtet Weißer auf die Vermeidung vom Verpackungsmüll. Die kleinen Plastiktütchen, wie man sie aus dem Supermarkt kennt, verwendet er nur bei Produkten, die nicht trocken werden sollen, wie der zurzeit begehrte Feldsalat. Ansonsten hat er drei verschiedene Größen von Papiertüten parat. Mit den Holzkisten macht er sich zu Hause im Ofen eine warme Stube, die Kartonagen gibt er bei einer Papierfabrik ab.

Bis Weihnachten ist Bernd Weißer mit seinem Stand am Rathaus in Pfaffenweiler, freitags von 14 bis 17 Uhr, anzutreffen, dann wieder im Februar. Im Januar will er wegen des Winterwetters aus gesundheitlichen Gründen etwas kürzertreten.