Dass es immer weniger Schnee gibt, bereitet den Skiliftbetreibern Probleme. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Klimawandel: Die Zukunft des Wintersports im Schwarzwald / Immer weniger Schnee

Der Skitag der Schule rückt immer näher. Der Liftbetreiber hat schon im Herbst alle Bügel eingehängt und die begeisterten Skifahrer stehen in den Startlöchern.

Schonach. Die Skisaison kann kommen. Allerdings fehlt eine wichtige Sache – der Schnee! Zur Enttäuschung aller Skifans stehen die Lifte im Schwarzwald derzeit still.

Im Schwarzwald gibt es nicht nur immer weniger Schnee, sondern es gibt auch viele Skilifte, die durch ihr fortgeschrittenes Alter in einem schlechten Zustand sind und somit in absehbarer Zeit saniert werden müssen. Ein Beispiel dafür ist der Skilift Winterberg in Schonach. Hier wurde ein neuer Lift angeschafft, da die alte Anlage nicht mehr in bestem Zustand ist.

Zudem soll dieser Lift, aus verschiedenen Gründen um ein paar hundert Meter verlegt werden. Dabei stellt sich die Frage, ob es sich für die Gemeinde im Hinblick auf den Klimawandel lohnt, den alten Skilift zu erneuern.

Der Fachjournalist Bernward Janzing aus Freiburg beurteilt dies kritisch. In einem Interview berichtet er, dass sich die Temperatur, laut einer Messung am Standort Furtwangen, im Durchschnitt um 0,4 Grad erhöht. Dieser Wert scheint nicht allzu hoch oder gar erschreckend zu sein. Wenn man aber die Schneefallgrenze betrachtet, dann verschiebt sich diese in einem Jahrzehnt um circa 60 Meter. Seit dem Jahre 1990 hat sich die Schneefallgrenze somit um circa 200 Meter verschoben.

Wenn man also im Jahre 1990 schon ab einer Höhe von 800 Höhenmeter auf Schnee treffen konnte, so wird man den Schnee heutzutage erst ab einer Höhe von 1000 Höhenmetern antreffen. Dieser rasante Anstieg wird vermutlich auch in Zukunft bestehen und die Schneefallgrenze um weitere 60 Meter pro Jahrzehnt verschieben.

Janzing schreibt in seiner Broschüre "Zweimal 20 Jahre, Der Klimawandel – exemplarisch betrachtet 40 Jahre Wettermessungen in Furtwangen im Schwarzwald", dass der Schnee 1980 in Furtwangen noch durchschnittlich 120 Zentimeter hoch war. Im Jahre 2018 hingegen ist in Furtwangen nur etwa 30 Zentimeter Schnee gefallen.

Außerdem sagt Bernward Janzing: "Die Winter werden immer kürzer und der Schnee konzentriert sich immer mehr auf den Februar, anstatt den Dezember oder den Januar. Der Schnee schmilzt zudem immer schneller weg."

Am Beispiel des Schonacher Skilifts Winterberg, kann man bedauerlicherweise feststellen, dass der Schnee in dieser Wintersaison 2019/2020 (Stand Januar) bisher noch nicht einmal ausreichte, um den Lift zu öffnen. Aufgrund dieser Erkenntnisse ist es schwer zu sagen, ob es sich lohnt, den Skilift zu sanieren, da es nicht sicher ist, wie sich das Klima entwickeln wird. Allerdings wird es voraussichtlich immer einzelne Winter geben, in denen ausreichend Schnee fällt, um Lifte zu betreiben und Loipen für die Skisportler zu präparieren.

Vielleicht ist es sinnvoller, alte Skilifte zu sanieren, anstatt größere Investitionen zu tätigen und beispielsweise neue Anlagen zu bauen. Natürlich wäre es für ein Skidorf wie Schonach wünschenswert, wenn die Kinder vor Ort das Skifahren lernen können. Trotzdem nützt es nichts, viel Geld in Anlagen zu stecken, wenn diese immer weniger genutzt werden können.

Für die Schüler handelt es sich beim Skitag um ein Highlight. Schön wäre es, wenn er weiterhin stattfinden könnte, aber ob das realistisch ist, diskutieren auch die Schüler und Schülerinnen des Schwarzwald-Gymnasiums. Für die Gemeinde stellt sich auch die finanzielle Frage, damit nicht viel Geld für eine Sache ausgegeben wird, von der Einheimische und Touristen nur noch wenige Jahre profitieren werden.   Der Autor ist Schüler der Klasse 9b des Schwarzwald-Gymnasiums Triberg.