Gesundheits- und Vitalmesse bleiben die Besucher weg

Villingen-Schwenningen (bn). "Das Wetter ist einfach zu schön" – unisono klagten die Aussteller der Gesundheits- und Vitalmesse gestern über weniger Besucher als im Vorjahr. Der Vorteil: keine Warteschlangen bei den Dienstleistungen wie Blutdruckmessen oder Thai-Massage.

Ein reges Kommen und Gehen herrschte nichtsdestotrotz in den Gängen der drei Messehallen, die zu füllen es die Messe bereits im sechsten Jahr ihres Bestehens geschafft hat. Die 97 Aussteller, darunter Selbsthilfegruppen, Reha- und Akutkliniken, Anbieter von Medizintechnik und Sportgeräten, ambulante Pflegedienste und viele mehr, bewiesen mit ihren Angeboten die Vielfalt der boomenden Gesundheitswirtschaft in der Region. Der Vitalpass wies den Weg: Von den Mitarbeitern des Zentrallabors im Schwarzwald-Baar-Klinikum, das pro Jahr 15 000 Blutgruppenbestimmungen und viele Einzelanalysen leistet, konnten sich die Besucher Blutdruck und –zucker messen lassen und auch am Stand der Kassenärztlichen Vereinigung galt alle Aufmerksamkeit den Blutwerten der Besucher. Der Diplomsportpädagoge Marc Digeser von der AOK Schwarzwald-Baar stellte mit einem Spezialgerät Wasser- und Fettgehalt des Körpers sowie den Body-Maß-Index mit bloßem Auflegen einer Sonde auf den Bizeps fest. Bei Betina Liduda am Stand von Brilleant optic in Niedereschach konnte man seine Sehfähigkeit testen und bei Birgitta Hall vom Solemar die Leistungsfähigkeit seines Gleichgewichtssinnes.

"Battle-Rope" heißt ein neues Trainingsgerät für die Kräftigung des ganzen Körpers, das bei Anja Kirsten vom Aktivhaus in Bad Dürrheim auszuprobieren war. Viel zu erfahren gab es für die Besucher zudem auf den Vortragsinseln des Vital-Forums.

Rund 30 Themen – von gesunder Ernährung und galvanischem Heilstrom, über die Leistungen der Pflegeversicherungen und Atemtechniken bis hin zu glutenfreien Lebensmitteln und den Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen oder Schlafapnoe – ließen keinen Lebensbereich aus.

Aufmerksamkeit erregten die Vorführungen der Rettungskette, bei der die Feuerwehr und das Rote Kreuz Villingen-Schwenningen sowie das Kreisklinikum ihren gemeinschaftlichen Einsatz zum Beispiel bei einem Autounfall koordinieren.

Nebenan konnten sich Kinder von Studierenden der Hochschule Furtwangen erdachten Parcours ein Bild nicht nur des eigenen Körpers machen, sondern auch die Funktionsweise medizinischer Eingriffe kennenlernen. Wolfgang Singer vom gleichnamigen Fahrrad-Center in Schwenningen machte Lust auf den Tritt in die Pedale, mit und ohne Motorunterstützung. Angesichts eines strahlenden Herbstsonntages und einem recht dünnen Besucherstrom gab er zu: "Ich wäre heute auch lieber zum Radfahren gegangen".