Mitarbeiter der Firma Arcom packen gerne in ihrer Freizeit mit an. Foto: Arcom Foto: Schwarzwälder-Bote

Engagement: Marina Möbius und ihre Mitarbeiter springen als Umzugshelfer ein

Villingen-Schwenningen. Zum Leben reichte ihr Geld bislang gerade so, das gesundheitlich stark angeschlagene Paar – sie ist gehbehindert, er leidet an den Folgen einer Krebserkrankung – hat noch nie von Sozialhilfe gelebt und kam, auch wenn es knapp war, immer irgendwie über die Runden. Doch dann standen die beiden plötzlich vor einem großen Problem: Wegen Eigenbedarfs mussten sie ihre Drei-Zimmer-Wohnung in Schwenningen räumen. Der Umzug stand bevor. Ein Kraftakt, auch finanzieller Natur, von dem auch das Sozialamt in Villingen-Schwenningen erfahren hat.

Der Behörde selbst waren die Hände gebunden, das Paar lag knapp über der Bemessungsgrenze, die Ausschlag gebend dafür war, ob die Umzugskosten vom Amt übernommen werden können oder nicht. Trotzdem war den Mitarbeitern des Sozialamts klar: Zu zweit können die beiden den Umzug nicht stemmen.

Ein Fall für Marina Möbius. Die Geschäftsführerin der Arcom Personaldienstleistungen GmbH in Schwenningen wird immer wieder helfend aktiv. So auch in diesem Fall. Das Sozialamt der Doppelstadt hat den direkten Draht zu der Unternehmerin längst gefunden und setzte sich auch in diesem Notfall mit ihr in Verbindung – wo das Sozialamt den Bedarf erkennt, aber selbst nicht helfen kann, sucht es Unterstützung.

Am anderen Ende wurde nicht lange gezögert. Vier Mitarbeiter der Firma Arcom packten in ihrer Freizeit mit an und griffen der Familie unter die Arme. Mit dem Notwendigsten wurde begonnen – beispielsweise mit dem Aquarium des Paares. Nachdem zwei große Sprinterladungen an Ort und Stelle und der Blick auf die großen Schränke gefallen war, war klar: Der Rest des Umzugs ist ein Fall für die Profis. Möbius engagierte ein Umzugsunternehmen, das an einem anderen Tag innerhalb von zwei Stunden mit seinem Team den restlichen Umzug erledigte. Die Kosten hierfür wurden komplett von der Firma Arcom übernommen.

Angekommen im neuen Zuhause, war die Familie vor allem zweierlei: erleichtert und dankbar – "sie haben sich nicht nur einmal bedankt und waren echt glücklich", erinnert sich eine der engagierten Helferinnen im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. "Dies ist leider kein Einzelfall! Es ist schade, dass der Staat für seine Bürger, welche unverschuldet in eine finanzielle Notlage geraten sind, keinerlei Hilfe übrig hat und an anderen Enden erstaunlich viel ausgegeben werden kann…"