Mundart: Bärbel Brüderle erklärt den Villinger Dialekt

VS-Villingen. "Dialekt macht nicht nur Spaß, er ist auch für was gut." Bärbel Brüderle, Vorsitzende der Muettersproch-G’sellschaft Villingen, bricht eine Lanze für die Mundart und der Schwarzwälder Bote hilft ihr dabei. Wir erklären in unregelmäßigen Abständen Villinger Ausdrücke.

In der achten Folge dieser neuen Serie geht es um Nägele-Allee, Kuehreihe, Herter, Allmende.

Seit 1951 werden auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Edwin Nägele die Hauptstraßen und Plätze der Innenstadt von Villingen mit Lichterbäumen geschmückt. Darum wird sie auch gerne die „Nägele-Allee“ genannt. Anfangs gab es sogar auch noch Lichterketten, die von Haus zu Haus über die Straße gespannt waren.

Auch in Schwenningen gibt es eine schöne Weihnachtsbeleuchtung.

Die kleinen Led-Lämpchen an den winterkahlen Bäumen strahlen wie tausende Diamanten.

Ein weiterer weihnachtlicher Brauch ist das "Kuehreihe-blose". Er geht zurück auf das Jahr 1765, als die Bauern in Villingen gegen eine schwere Viehseuche kämpfen mussten.

Man legte ein Gelübde ab, dass jedes Jahr an "Heilig Abend" der Kuehreihen geblasen werde. Jeweils für die Toten am Friedhof, bei den Herterfamilien, (heute als Ersatz bei den Seniorenheimen), an allen 4 Toren und zuletzt, um 24 Uhr auf dem Marktplatz.

Der "Kuehreihen" war eigentlich die Melodie, mit der die "Herter", also die Oberhirten, in den jeweiligen Stadtvierteln das Vieh sammelten, um es auf der "Allmende", das ist dier Gemeindeflur, weiden zu lassen, bis diese um 1847 in Parzellen aufgeteilt wurden.