ÖPNV: Schnelle Verbindung von V nach S fehlt in neuem Konzept

Villingen-Schwenningen. Auch ein VS-Bus muss den EU-Vorgaben genügen und daher nun öffentlich ausgeschrieben werden. Der Vertrag mit der Verkehrsgemeinschaft Villingen-Schwenningen GmbH läuft zum Jahresende 2019 aus, sie will den VS-Bus aber offenbar weiterrollen lassen und hat nun ein Angebot abgegeben, das laut Stadtverwaltung eine deutliche Leistungsausweitung, etwa 25 Prozent mehr Kilometer, vorsieht.

Das Liniennetz werde strukturierter, sei für die Kunden leichter erfassbar und die "Reisezeiten" seien sogar kürzer, weil auf Schleifenfahrten im Liniennetz von Villingen-Schwenningen weitgehend verzichtet werde. Die Krux: Das Konzept sieht nur knappe Reserven vor, wenn der Verkehr stockt – bei entsprechend vielen Baustellen wie beispielsweise aktuell wären Verspätungen eventuell vorprogrammiert. Im Schülerverkehr müssten sich die Jugendlichen, glaubt man den Ausführungen der Stadtverwaltung und einer Auswertung des vorliegenden Angebots durch das Landratsamt, wohl auf längere Wartezeiten und zusätzliche Umsteigevorgänge einstellen.

Mit Blick auf die Verbindung von Villingen nach Schwenningen und umgekehrt lasse das vorliegende Angebot vor allem "eine schnelle" Verbindung zwischen den Stadtzentren vermissen. Die heutige Fahrzeit zwischen dem Bahnhof Villingen und dem Busbahnhof in Schwenningen liegt bei 17 Minuten, die schnellste Verbindung im Angebot läge bei 25 Minuten. Die Verkehrsgemeinschaft soll daher nochmals nachbessern und eine schnelle Verbindung mit aufnehmen.

Der immer noch viel diskutierte Nachtbus soll indes gegebenenfalls unabhängig von diesem Angebot als gesondertes Verkehrsprojekt gestartet werden.

Seit Jahren werde der Stadtverkehr in Villingen-Schwenningen erheblich ausgeweitet, so die Stadtverwaltung. Die Gebiete Schilterhäusle, Strangen, Herdenen, Schwarzwald-Baar-Klinikum oder Welvert seien beispielsweise verstärkt angebunden worden.

Aber auch das Tarifangebot soll ausgeweitet werden. So denkt man über gesonderte Tarife für die immer zahlreicher werdenden Senioren ebenso nach wie über Angebote für Familien.

Klar ist: Je mehr Kunden, desto wirtschaftlicher wird der VS-Bus. Doch die Betreiber rechnen ohnehin mit steigenden Fahrgastzahlen. So könnte beispielsweise die Breisgau-S-Bahn, die ab Ende 2019 den Stadtbezirk Villingen erreichen soll, nicht nur für zusätzliche Frequenz sorgen, sondern auch Mittel aus der landesweiten ÖPNV-Finanzierungsreform bescheren.