Groß ist die Auswahl bei der Schallplattenbörse. Foto: Disch Foto: Schwarzwälder Bote

Börse: Über 4000 Schallplatten an Verkaufstischen angeboten

VS-Villingen. Zum achten Mal lud Gunnar Frey am Samstag zum Event für alle Schallplatten- und Musikfreunde ins Kultur- und Jugendzentrum ein. Groß war das Interesse, sowohl von Seiten der Anbieter, als auch der Gäste, die sich auf die Suche nach Schallplatten machten.

Über 4000 Schallplatten wurden an über 40 Verkaufstischen angeboten. Von einem bloßen Ausflug in die Historie möchte der Veranstalter, der zum achten Mal diese Börse organisierte, nicht reden. Doch die Vinylträger erleben derzeit ein vor wenigen Jahren noch nicht für möglich gehaltenes Revival. Popschnulzen der Achtziger, Funk, Soul, Rock’n’Roll – was immer das Sammlerherz begehrte, wurde auf der Plattenbörse auf Vinyl und CD im Jugend- und Kulturzentrum K3 angeboten. Die Nachfrage nach Schallplatten steigt, beobachtet Frey.

Den Villinger freut’s: "Ich bin selber Vinylsammler." Und: Je rarer die Scheiben, desto begehrter. Dieser Grundsatz gilt auch in der Zähringerstadt: "Ein-Euro-Schnäppchen" waren zwar ebenfalls zu haben, allerdings eben auch Exemplare, die einige Hundert Euro kosten können. Wer beispielsweise eine alte Platte aus den USA zuhause herumliegen habe, "könnte ein Schätzchen in Händen halten".

Bebop-Jazz-Platten aus den 1960ern etwa oder Krautrock aus den 1970er-Jahren gehörten zu diesen Raritäten. Sie fallen genau in das Beuteschema vieler Vinylanhänger. Die nämlich sammeln ebenfalls Platten, die schon mal 50 oder 60 Jahre auf dem Buckel haben.

Shoppingtour durch 50 Jahre Musikgeschichte

Am Wochenende stand für viele Musikfans eine Shoppingtour durch 50 Jahre Musikgeschichte an. Die Schallplattenbörse hat auch einen zweite Aspekt: Die Kontaktpflege zwischen Vinyl-Fans und den Händlern der begehrten Scheiben. Die Anbieter kommen inzwischen aus ganz Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Eine vergleichbare Börse gebe es nicht in der näheren Umgebung, erklärte der Veranstalter. Entsprechend einzigartig ist die Besuchermischung: 15-Jährige, die versuchen, eine Hip-Hop-Scheibe zu ergattern, hat Frey in der Vergangenheit ebenso gesichtet wie Rock-Fans im Senioren-Alter.

Für Frey eine Mischung, die sonst nicht ohne Weiteres unter einem Dach anzutreffen ist. "Das genieße ich sehr." So abwechslungsreich wie die Besucherschar, ist auch das Angebot an Musikrichtungen. Es gebe beinahe alles, erzählt der Villinger. Schiebt aber sofort zwei Ausnahmen hinterher: "Außer Klassik und Volksmusik." Dafür gebe es auf der Börse schlicht und einfach kaum Käufer.