Es ist geschafft, die Krippe wird viel bewundert (von links): Uwe Börner (Bewohner), Birgit Möhrle Beese (Einrichtungsleiterin), Stephan von Voigt (Beschäftigungstherapeut) und ­Eduard Fetzer (Bewohner). Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Besondere Aktion in der Parkresidenz am Germanswald / Als nächstes steigt Winterwunderzauber

Im Speise- und Aufenthaltsraum der Villinger Parkresidenz am Germanswald steht eine viel bewunderte Krippe, außer den Figuren alles Eigenarbeit von vier Bewohnern der Parkresidenz.

VS-Villingen. Die Idee zum Bau der Krippe hatte im Sommer Einrichtungsleiterin Birgit Möhrle Beese. Ihr gehen nie die Ideen für Events und Aktivitäten aus. Unterstützung hatte sie von Beschäftigungstherapeut Stephan von Voigt. Heraus kam eine große Krippe, gebaut aus heimischem Fichtenholz.

Vier Bewohner haben die Krippe unter Anleitung von Voigt, der auch kräftig mithalf, gebaut. Am Montag Nachmittag legte er letzte Hand an, das heißt, er verstreut sehr sparsam etwas Stroh, und Birgit Möhrle Beese, die überall gleichzeitig auftauchte, bemängelte: "Das ist zu wenig." "Die hatten damals überhaupt kein Stroh, konterte Voigt, und die Chefin meinte trocken: "Was haben die Tiere dann gefressen?"

Die beiden Bewohner Uwe Börner und Eduard Fetzer, die beiden anderen Bewohner fehlten, grinsten und bestellten erst einmal einen Kaffee. Es ist die erste selbst gebaute Krippe und Stephan von Voigt recherchierte im Sommer die Maße, plante und fertigte eine Zeichnung an. Er bat Hausmeister Ralf Müller, das Material vorzubereiten. Dieser richtete in der Werkstatt einen großen Haufen Holz, und Uwe Börner meinte entsetzt: "Was sollen wir denn mit dem Sch....?" "Schleifen, sägen und anfangen", lautete die Antwort. Und dann ging es los. Das Grundgerüst mit Stützbalken für das erste Stockwerk war nach etwa drei Wochen aufgebaut. Danach wurden die Balken mit Lasur lackiert, die Umrandung und Fenster folgten.

Jetzt kam das Obergeschoss mit Leiteraufgang und Galerie an die Reihe: "Diese ist mit Geländer gesichert, falls das Bauamt kommt", betonte er trocken und die Herren kicherten. Der Boden besteht aus eingesiebter, getrockneter Erde, plus ganz feinem Sägemehl. Die Figuren wurden im Internet bestellt, ach so, das Dach kann man abheben und die aufwändige Konstruktion bewundern.

Drei Monate wurde gewerkelt. Die Krippe wurde schließlich am zweiten Advent aufgestellt, und die Bewohner erfreuen sich jeden Tag an dem Anblick.

Die Ideen und die Arbeit gehen ihm nicht aus, betonte von Voigt, der an einer Schulung für Therapie für Männer teilgenommen hatte. Die Herren dachten nach: "Windräder in Form von Sommenblumen waren ein Projekt, ein Vogelhaus wurde gebaut sowie 14 Schläger für Federball, das Lieblingsspiel bei den Bewohnern. Jetzt seien Namensschilder aus Holz für die Türen der Bewohner geplant. Und 2020 sei eine größere Ausfahrt in Cabrios geplant, erklärt Birgit Möhrle Beese und ist überzeugt, genügend Cabrios ausleihen zu können.

Jetzt stehe erst einmal der Winterwunderzauber am Germanswald vom 27. bis 30. Dezember an. "Wir haben alles im Griff, außer dem Wetter", erklärte Birgit Möhrle Beese. "Das bekommen wir auch noch hin", betonte Tochter Cathrin Beese, die ihrer Mutter an Ideen in nichts nachsteht.