Auf den Festgottesdienst in der Jakobuskirche folgte am Sonntag die Kranzniederlegung am Ehrenmal der verstorbenen Kameraden. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Ehre: "Irgendwann" gibt es "vielleicht" ein neues Feuerwehrhaus

VS-Marbach. Mit einem Festgottesdienst in der katholischen Jakobuskirche beging die Abteilung Marbach der Freiwilligen Feuerwehr am Sonntag ihr 150-jähriges Bestehen und 20 Jahre Jugendfeuerwehr.

In anschließenden Festreden und Grußworten zollten Oberbürgermeister Jürgen Roth und Ortsvorsteherin Diana Kern-Epple der Abteilung als "unverzichtbar für unsere Kommune" (Kern-Epple) und als "Zeichen der Kontinuität in Zeiten des schnellen Wandels" (Roth) Respekt und Anerkennung, dankten für die Einsatzbereitschaft und die "wertvolle Arbeit" und kamen beide nicht mit leeren Händen, sondern überreichten dem Jubilar einen Scheck.

Abteilungskommandant Florian Simon und sein Stellvertreter Michael Weißhaar blickten zurück auf das Jahr 1869, als für 48 Kameraden Montur und eine Feuerlöschspritze angeschafft und der Bau eines Feuerwehrhauses in der Schaffhauser Straße in Planung genommen wurden. Heute zähle man – mit Jugendfeuerwehr und Altersmannschaft – die gleiche Anzahl an Feuerwehrkameraden, wovon drei Viertel aus der Jugendmannschaft hervorgegangen seien, sagte Simon. Der Nachwuchs sei derzeit eher weiblich und im nächsten Jahr dürfe man sogar die erste Frau in der Einsatzabteilung begrüßen. 2020 erhält die Abteilung zudem ein neues Löschfahrzeug (LF 10) und "irgendwann vielleicht auch einmal ein Feuerwehrhaus, das den aktuellen Anforderungen entspricht", schloss der Abteilungskommandant. Sowohl der stellvertretende Kreisbrandmeister Reinhold Engesser als auch der stellvertretende Kommandant der Gesamtwehr Villingen-Schwenningen, Andreas Ermel, beglückwünschten die "schlagkräftigen Reserve, auf die man sich immer verlassen kann" (Ermel) zu ihrem Jubiläum und Engesser wünschte ihr weiterhin "verantwortungsbewusste Führungskräfte, die von ihrer Mannschaft tatkräftig unterstützt werden" sowie Angehörige, die ihnen den Rücken stärken.

"So voll ist die Kirche selten", stellte Diakon Michael Radigk zu Beginn des Gottesdienstes fest und leitete über zur Eucharistiefeier mit Pfarrer Ernst Gicklhorn. Der lobte den "selbstverständlichen und uneigennützigen Dienst am Nächsten". Radigk wandte sich in seiner Predigt an die Nächstenliebe, die sich in einer Zeit des "Wegschauens und Ohne-Michs" in der Vereinigung der Feuerwehr niederschlage und die das "einzige ist, was am Ende zählt". Er erinnerte an den 4. Mai, den Gedenktag für den Heiligen Florian, der unter Einsatz seines Lebens während der ersten Christenverfolgungen Anfang des vierten Jahrhunderts Menschen vor Folter und Tod rettete.

Nicht alle Einsätze der Feuerwehr seien heute gefährlich für Leib und Leben, aber man wisse vorher nie, was einem am Einsatzort erwarte. Er mahnte diejenigen, die die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehren für selbstverständlich ansehen und ihre Arbeitsweise gar kritisieren.

Eine Feuerwehrdelegation legte nach dem Gottesdienst einen Kranz am Ehrenmal der Verstorbenen nieder in Gedenken an Kameraden, die während sieben Generationen ihren Dienst taten. Die Hälfte der Kollekte ging an diesem Tage auf Initiative des Diakons an die Jugendfeuerwehr.