Auf dem Areal der ehemaligen Firma Emes in Schwenningen ereignete sich 2017 die Auseinandersetzung zweier Männer. Foto: Archiv

Täter schlug mit Baseball-Schläger auf Kopf des Opfers ein. SEK-Trupp stürmte Wohnung.

Villingen-Schwenningen - Es waren turbulente Szenen, die sich am Freitag, 13. Juli 2018, in Schwenningen abspielten. Während es nach heutigem Ermittlungsstand gegen 13 Uhr erst zu einer körperlichen Auseinandersetzung zweier Männer auf dem ehemaligen Emes-Areal gekommen war, stürmten am Abend desselben Tages mehrere schwer bewaffnete Polizeibeamten einer Sondereinheit eine Wohnung in der Lessingstraße, um dort den damals dringend Tatverdächtigen festzunehmen.

Etwas mehr als zwei Jahre nach dem „versuchten Mord“ – so lautete die Anklage – findet am Mittwoch, 29. Juli, Donnerstag, 30. Juli, sowie exakt eine Woche später am 5. und 6. August die Hauptverhandlung in diesem Fall statt. Das teilte das Landgericht Konstanz am Dienstag mit.

Doch was genau war passiert? Das damals 41-jährige Opfer hielt sich zum Tatzeitpunkt in einem leerstehenden Kellerraum der ehemaligen Uhrenfabrik Emes in der Bürkstraße auf. Dort wurde er, so teilte es die Polizei seinerzeit mit, von einem maskierten Mann mit einem „Tatwerkzeug“ geschlagen und schwer verletzt.

Täter schlägt mit Baseball-Schläger auf Kopf des Opfers ein

Wie heute bekannt ist, handelte es sich bei dem Täter um einen damals 26-Jährigen und bei der Tatwaffe um einen Baseball-Schläger. Das geht auch aus der Anklage hervor, die gemäß der Mitteilung des Landgerichts Konstanz lautet: „Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Juli 2018 in Schwenningen einen Überfall auf den Geschädigten begangen und diesen mit einem Baseball-Schläger lebensgefährlich verletzt zu haben.“

Die Auseinandersetzung verlagerte sich nach Angaben des damaligen Ermittlers vom Kellerraum ins Außengelände des Firmenareals. Von dort aus habe sich der Schwerverletzte zu Nachbarn geschleppt, die daraufhin den Notruf absetzten. Das Opfer wurde zunächst von einem Notarzt behandelt, anschließend in das Schwarzwald-Baar-Klinikum gebracht und dort notoperiert. Die Polizei konnte wenige Tage nach der Tat auf Nachfrage unserer Zeitung berichten, dass sich das Opfer trotz der schweren Kopfverletzungen nach der Operation außer Lebensgefahr befand.

SEK-Trupp stürmt Wohnung

Die Ermittlungen liefen ab dem Eintreffen der Polizei auf Hochtouren – mit Erfolg. Die Beamten konnten den damals dringend tatverdächtigen Mann ermitteln, seinen Wohnort in der Lessingstraße ausfindig machen und ließen ein Sondereinsatzkommando (SEK) am Abend des 13. Juli einfliegen. Der schwer bewaffnete SEK-Trupp stürmte gegen 22 Uhr die Wohnung des 26-Jährigen und nahm ihn fest.

Nun, zwei Jahre nach der schrecklichen Tat in der Schwenninger Innenstadt, soll dem Angeklagten also der Prozess gemacht werden. Laut Mitteilung des Landgerichts sind dazu 15 Zeugen sowie ein Sachverständiger geladen.