Die Frage, wie es mit dem Real-Markt weiter geht, ist noch immer nicht geklärt. Foto: Eich

"Verlässliche Informationen gibt es keine". Großteil der 276 Real-Märkte soll an Wettbewerber verkauft werden.

Villingen-Schwenningen - Während sich an den einzelnen Standorten der Supermarktkette Real der Nebel hinsichtlich der Zukunft langsam legt, herrscht in Villingen-Schwenningen weiter eine große Ungewissheit. Denn die Zukunft der Supermarkt-Filiale im Schwarzwald-Baar-Kreis steht weiterhin in den Sternen.

"Real Villingen-Schwenningen erhielt ein Schreiben, wonach bezüglich der Zukunft des Standortes noch verhandelt würde", erklärt Markus Klemt, Fachbereichssekretär Handel beim Bezirk Südbaden Schwarzwald der Gewerkschaft Verdi, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Es könnten, so die Informationen aus dem besagten Schreiben, noch keine eventuellen Interessenten benannt werden.

Für die fast 90 Mitarbeiter bleibt daher weiterhin nichts anders übrig, als zu rätseln und zu spekulieren wie oder ob es mit dem Markt weiter geht. Klemt: "Verlässliche Informationen gibt es keine."

Anders sieht es hingegen in anderen Märkten in Südbaden aus. In Donaueschingen, Lahr sowie Freiburg wird es nach derzeitigen Informationen eine Übernahme geben. "Hier wurde den Betriebsräten und der Hausleitungen bereits die jeweilig geplante Übergabe an Kaufland oder Edeka mitgeteilt", so der Fachbereichssekretär.

Lage schwer einzuschätzen

Demnach übernimmt Kaufland den Real-Markt in Lahr und den Freiburger Markt im Gewerbegebiet Haid. Edeka bekommt nach seinen Informationen den Zuschlag für die Märkte in Donaueschingen und im Freiburger Stadtteil Zähringen. Die Arbeitsplätze für die dortigen 450 Mitarbeiter sind somit gesichert.

Dass Edeka oder Kaufland Interesse an der Real-Filiale haben könnte, deutet sich derzeit aber nicht an. Grundsätzlich sei es so, wie Klemt erklärt, dass die beiden Ketten nur ungern in größere Einkaufszentren gehen, die nicht in ihrer Hand liegen.

Aber auch ob eventuell Rewe oder Globus, die in den Wettstreit um die Filialen der zerschlagenen Kette eingestiegen sind, Interesse bekundet haben, ist unsicher. Möglich wäre zudem eine Untervermietung. "Es ist aber wirklich sehr schwierig einzuschätzen", wie der Fachbereichssekretär erklärt.

Die Kette soll, wie bereits mehrfach berichtet, nach dem Kauf durch den russische Finanzinvestor SCP zerschlagen werden. Ein Großteil der 276 Real-Märkte soll an Wettbewerber wie Kaufland, Globus oder Edeka verkauft werden. Nur ein Kern von 50 Filialen soll noch 24 Monate unter dem Namen Real weitergeführt werden. Rund 30 Filialen sollen mangels Zukunftsperspektiven geschlossen werden.

Derweil hat sich Aldi aus dem Schwarzwald-Baar-Center verabschiedet. Die Filiale ist seit dem 1. August geschlossen. Derzeit läuft der Rückbau, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. Demnach ist der Mietvertrag nicht verlängert worden, weil der Discounter nicht mit dem Standort innerhalb des Centers zufrieden gewesen sein soll.