VS-Bürgermeister Detlev Bührer (von links), Oberbürgermeister Jürgen Roth, Landrat Sven Hinterseh, Thorsten Krenz (DB-Konzernbevolllmächtigter), Karl Rombach, Martina Braun (Mitglieder des Landtags), die Behindertenbeauftragten Manfred Kemter und Beate Bea sowie der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei besprechen die derzeitige Situation am Bahnhof in Villingen. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Bahn: Gespräch mit DB-Konzernbevollmächtigten mit Vertretern von Villingen-Schwenningen und des Landkreises

Die Bedeutung der Anbindung der Region an die Landeshauptstadt machten die politischen Vertreter des Landkreises bei einem Gespräch mit dem neuen DB-Konzernbevollmächtigten Thorsten Krenz deutlich.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Wie sieht es mit den Verkehrsverbindungen auf der Schiene im Landkreis aus? Damit befasste sich am Dienstag bei einer Gesprächsrunde der neue Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz. Er hatte zwar mit den für Februar 2020 terminierten Baubeginn für die Modernisierung und den barrierefreien Umbau des Villinger Bahnhofs gute Neuigkeiten mit dabei – allerdings musste er sich von den politischen Vertretern vor Ort auch Kritik anhören, was die Verbindung in die Landeshauptstadt betrifft.

Insbesondere die Landtagsabgeordneten Martina Braun (Grüne) und Karl Rombach (CDU), der gleichzeitig Gesprächsinitiator war, konnten dank ihrer regelmäßigen Reisen zum Parlament nach Stuttgart von den mühsamen Erfahrungen mit der Anbindung der Region an die Metropole berichten. Nur über einen Umstieg sei dies möglich. Aber auch der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei kritisiert die schlechte Verbindung von Donaueschingen nach Rottweil, um dort weiter nach Stuttgart reisen zu können. "Alleine nach Rottweil braucht man eine Stunde – unser Landrat würde diese Strecke in der gleichen Zeit laufen", sagt er lachend in Richtung von Sven Hinterseh.

Trotz des Scherzes ist für die Abgeordneten, dem Landrat aber auch dem Oberbürgermeister der Stadt Villingen-Schwenningen, Jürgen Roth, klar: Hier gibt es weiterhin dringenden Handlungsbedarf. "Während auf der Schwarzwaldbahn alles super ist, ist es auf dem Weg in die Landeshauptstadt genau das Gegenteil", bringt es Frei auf den Punkt.

Genau deshalb kämpfe man für den so genannten Metropolexpress, der zukünftig Villingen über Schwenningen und Rottweil umstiegsfrei mit Stuttgart verbindet. Jener sei vom Land unter gewissen Umständen zugesichert worden, "dafür brauchen wir aber eine funktionierende Gäubahn", betont Hinterseh. Einher gehe diese Forderung mit der weiteren Elektrifizierung auf den Strecken im Landkreis – so neben der Verbindung von Villingen über Schwenningen nach Rottweil auch die Strecke zwischen Bräunlingen und Hüfingen.

Jene Forderung ist auch für den DB-Konzernbevollmächtigten nachvollziehbar – und hier würde die Deutsche Bahn auch handeln. Krenz: "Wir sind mit Begeisterung dabei, die Elektrifizierungslücken zu schließen." Insbesondere mit der Gäubahn, also der Verbindung Stuttgart über Singen nach Zürich, beschäftige man sich derzeit intensiv. Beim unumgänglichen zweigleisigen Ausbau sei man mittlerweile aufgrund der gesicherten Finanzierung der Strecke zwischen Horb und Neckarhausen ein gutes Stück weiter. "Derzeit findet noch die Variantenuntersuchung statt", so Krenz. Hierbei soll geklärt werden, ob auf der Strecke die Neigetechnik zum Einsatz kommt.

Positiv sei für alle Beteiligten hingegen der Ausbau der Breisgau-S-Bahn, die das Oberzentrum ab Dezember 2019 umsteigefrei mit Freiburg verbindet. Hinterseh: "Hier sind wir voller Erwartungen!" Kein Wunder, denn der Landkreis musste sich unter anderem aufgrund des Dögginger Tunnels mit 15 Millionen Euro an dem Projekt beteiligen, welches derzeit realisiert wird und mit der gleichzeitig die Elektrifizierung der Höllentalbahn Ost einhergeht.