Links ist die Schneise für die zukünftige Straße sichtbar. Der Wanderweg (rechts) wird später durch diese gekreuzt. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: B 523-Projekt mit 7,86 Millionen Euro veranschlagt / Ausschüsse beraten kommende Woche

Die geplante Verbindung zwischen der Bundesstraße 523 und dem Industriegebiet Ost in Schwenningen soll endlich gebaut werden. Doch wie die Sitzungsvorlage der städtischen Gremien zeigt, übersteigen die errechneten Kosten die Prognose deutlich.

Villingen-Schwenningen. Der Planfeststellungsbeschluss, dass diese Straße gebaut werden darf, liegt mittlerweile sechseinhalb Jahre zurück. Im Oktober 2012 erging dieser vom Regierungspräsidium Freiburg mit einer Gültigkeit von acht Jahren. Das heißt, mit dem Bau muss bis spätestens 31. Oktober 2020 begonnen worden sein. Wie berichtet, haben die Vorbereitungen auch schon angefangen. Im Januar und Februar wurde bereits eine Schneise in den dortigen Wald geschlagen.

In den kommenden Wochen sollen nun der Technische - sowie der Verwaltungs- und Kulturausschuss über den Neubau der Verbindungsstraße beraten. In der Woche darauf, am Mittwoch, 10. April, soll dann der Gemeinderat die Umsetzung mit seinem Beschluss auf den Weg bringen. Wohl wissend, dass die Zeit bis zum Baubeginn drängt, dürfte der Beschluss allerdings nicht ohne Diskussion gefasst werden. Da im Herbst vergangenen Jahres noch keine Kostenberechnung vorlag, wurde damals von Gesamtkosten in Höhe von etwa 4,9 Millionen Euro für das Vorhaben ausgegangen. Die mittlerweile eingereichten Berechnungen zeigen, dass die Schätzung deutlich zu niedrig war. 7,86 Millionen Euro soll das Projekt, inklusive zehn Prozent Risikoreserve, kosten.

Als Gründe für die Mehrkosten nennt die Stadtverwaltung die "sehr aufwendige Straßenentwässerung", die umfangreichen Vorarbeiten (Kanalverlegungen im Straßenkörper der B 523) und zusätzliche Maßnahmen für den Artenschutz.

Die Summe verteilt sich wie folgt: Der Straßenbau wird demnach 6,34 Millionen Euro kosten und der teuerste Teil sein. Eine zehn Meter breite und viereinhalb Meter hohe Brücke an der Bundesstraße soll 1,04 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen 10 000 Euro Grunderwerb und 470 000 Euro für die Regenwasserbehandlung. In dieser Summe sind die Kosten für die von örtlichen Wandervereinen gewünschte Fußgängerquerungshilfe im Bereich Völklestalweg in Höhe von 53 000 Euro bereits eingerechnet. Allerdings müssen die städtischen Gremien diese erst noch bewilligen.

Davon ist auch der weitere Zeitplan abhängig. Sollte die Querungshilfe beschlossen werden, muss für das Projekt ein Planänderungsverfahren durchgeführt werden. Dieses miteinberechnet, ergibt sich folgender grober Zeitplan, wie es in der Sitzungsvorlage heißt: Bis Juni soll die Planänderung durch sein, sodass zwischen Juli und September mit der Genehmigung der Fördermittel des Landes (etwa 2,29 Millionen Euro) gerechnet wird. Im Oktober und November soll dann die Ausschreibung erfolgen. Der Baubeginn ist für März 2020 vorgesehen. Bei voraussichtlich zweieinhalb Jahren Bauzeit könnte diese im Juli 2022 beendet sein.

Weitere Informationen: Die Sitzungen: Technischer Ausschuss, Dienstag, 2. April, (Rathaus Schwenningen), Verwaltungsausschuss, Mittwoch, 3. April, und Gemeinderat, Mittwoch, 10. April.