Dass der konkrete Bezug zur Stadt vielen Teilnehmern gefehlt habe, nimmt urbanista-Mitarbeiter Markus Ewald als größte Kritik aus der Leitbildwerkstatt mit.
Trotzdem betont er: "Das Projekt ist auf die nächsten 10 bis 20 Jahre angelegt. Eine gewisse Abstraktheit ist notwendig, um handlungsfähig zu sein." Als Leitbild sei es seiner Meinung nach an die Stadt angepasst gewesen. Das integrierte Stadtentwicklungskonzept, das sich aus dem aufgestellten Leitbild ergebe, werde dann aber konkrete Projekte und Maßnahmen benennen.
Damit dies jedoch nicht in der Schublade liegen bleibe, sondern gelebt werden könne, sei die Abstimmung mit den Bürgern, der Politik und der Stadtverwaltung wichtig. Die Maßnahmen, die die Stadt bereits geplant hat, müssten jetzt mit den von den Bürgern genannten Vorstellungen und den Strategien von urbanista zusammengebracht werden.
"Für Allgemeinplätze ist urbanista nicht da", macht Frank Banse von der SPD-Fraktion deutlich. Doch bisher habe er ein gutes Gefühl, dass das Büro die geforderten Maßnahmen auf VS anwenden könne. Er zeigt sich zudem erfreut über die rege Bürgerbeteiligung bei der letzten Werkstatt. "Das Ergebnis wird gut", meint er.
Es geht ans Eingemachte
"Ich bin urbanista dankbar, dass uns kein fertiges Konzept übergestülpt wird, sondern dass wir mitentscheiden können", meint Bürger Peter Sachse, der die Werkstatt mit regem Interesse verfolgt hatte. Er habe aber auch Erwartungen – unter anderem bei Verkehr und Flüchtlingsintegration – und sei gespannt, wie urbanista die Anregungen einbinden werde. "Jetzt geht’s ans Eingemachte", meint er.
Enttäuschend wenig Gehalt habe die vergangene Leitbildwerkstatt hervorgebracht, meint indes die CDU-Fraktionsvorsitzende Renate Breuning. "Ich habe wenig Erwartungen an das, was noch kommt, für das, was wir finanziell einsetzen", fasst sie zusammen.
Von einem "Berg an Hausaufgaben", die erledigt werden müssten, spricht auch Hansjörg Böninger vom GVO. Er hatte bereits beim Workshop nicht mir Kritik gespart. Die Recherchen müssten kritischer bewertet werden. Trotzdem: "Wir müssen urbanista die Chance dazu geben", sagt Böninger.
Kritik an der Zusammensetzung der Mitwirkenden übt Dominik Beha von den Freien Wählern. Die Verwaltung sei überrepräsentiert gewesen. "Für eine Bürgerbeteiligung ist das Projekt am Ziel vorbeigeschossen."
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.