In Villingen-Schwenningen gibt es zahlreiche Straßenschäden, hier die B 33. Daher stehen viele Sanierungen an. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Runder Tisch der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie der Stadt Villingen-Schwenningen zu Straßensanierungen

Villingen-Schwenningen. Im Straßennetz Villingen-Schwenningen, das über 450 Kilometer fasst, stehen jährlich zahlreiche Sanierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen an. Allein in diesem Jahr werden größere Baumaßnahmen, zum Beispiel in der Wieselsberg-, der Goldenbühl-, der Niederwiesen- und der Rietstraße durchgeführt, heißt es in einer Pressemitteilung von Stadt und IHK.

"Diese Arbeiten sind manchmal sehr zeitintensiv und unvermeidbar auch mit Beeinträchtigungen für unsere Bürger und Gewerbetreibenden verbunden. Um die Infrastruktur zu verbessern, investieren wir jedes Jahr Millionen in den Ausbau unserer Straßen", wirbt Bürgermeister Detlev Bührer um Verständnis. Ein neuer Ansprechpartner bei der Stadt soll die ansässigen und von Baustellen betroffenen Unternehmer zukünftig früher und intensiver über Zeitpläne, Abläufe und Sperrungen informieren. "Wir möchten die Belange der Unternehmen künftig soweit möglich noch stärker berücksichtigen und unsere Baustellen so verträglich wie möglich organisieren", betont Bührer.

Dazu wurden Anfang Januar rund 20 Vertreter aus der Wirtschaft bei einem runden Tisch bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg über die Verschiebung der Sanierung der Bundesstraße 33 auf das Jahr 2020 und über weitere geplante städtische Straßenbauprojekte informiert. Auch IHK-Geschäftsführer Thomas Albiez ist diese Transparenz wichtig: "Die Wirtschaft hat Verständnis für die Notwendigkeit, Verkehrswege zu sanieren. Gleichzeitig müssen sich betroffene Unternehmen und Mitarbeiter aber frühzeitig auf umleitungsbedingte Verzögerungen einstellen können. Wir haben Unternehmen aus der Industrie, dem Handel, der Logistik und dem ÖPNV eingeladen, um mit der Stadt und dem Regierungspräsidium die Anforderungen an ein Baustellenmanagement aus Sicht der Wirtschaft zu besprechen." Die IHK freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen städtischen Baustellenkoordinator.

Unternehmerstimmen

Michaela Ristic, Niederlassungsleiterin der Spedition Noerpel in Villingen und Mitglied im IHK-Verkehrsausschuss: "Die Sanierung der B 33 ist richtig. Auch wenn die Maßnahme jetzt um ein Jahr verschoben wird, wird auf den Wirtschaftsverkehr noch einiges zukommen. Positiv ist, dass sich Stadt und Regierungspräsidium abstimmen. Denn Logistiker und Spediteure sind darauf angewiesen, dass der Verkehr auch während der Bauphase möglichst reibungslos rollt und die Umleitungstrecken auch für lange Lastwagen und Sattelauflieger befahrbar sind."

Thorsten Rettich, Geschäftsführer der J.G. Weisser Söhne GmbH & Co. KG aus St. Georgen: "Die B 33 ist für die vielen Industrieunternehmen in Villingen-Schwenningen und Umgebung eine zentrale Verkehrsader in Ost-West-Richtung, die es zu erhalten gilt. Sanierungsmaßnahmen dürfen sich aber nicht negativ auf die Produktionsabläufe auswirken. Das Baustellenmanagement der Stadt muss gewährleisten, dass Unternehmen für Großraum- und Schwerlasttransporte mit Überbreiten und hohen Gewichten, oder Just-in-time-Lieferungen erreichbar bleiben. Auch die schnelle Erreichbarkeit des Klinikums muss trotz Baustellen gewährleistet sein."

Michael Ott, Manager des Schwarzwald-Baar-Centers: "Die Gewerbegebiete brauchen funktionsfähige Anbindungen Richtung St. Georgen und darüber hinaus. Neben einer reibungslosen Logistik und der Erreichbarkeit für die Mitarbeiter müssen auch die Kunden der vielen Filialen im Schwarzwald-Baar-Center problemlos den Weg zu uns finden. Umsatzeinbußen aufgrund von Straßensanierungen und Verkehrsbehinderungen können wir uns nicht leisten."

Rainer Böck, Stellvertreter der Sparte Handel und Gewerbe Villingen innerhalb des Gewerbeverbands Oberzentrum (GVO): "Die Sanierung einer Bundesstraße darf keine negativen Auswirkungen auf den Handel in Villingen-Schwenningen haben. Wichtig wird sein, dass die Kunden weiterhin problemlos die beiden Stadtteile erreichen und die Umleitungsstrecken gut beschildert sind. Zudem muss dringend sichergestellt werden, dass die Umleitung die Parksituation in der Stadt nicht verschlechtert."

Dieter Petrolli, Geschäftsführer Petrolli Reisen und Mitglied im IHK-Verkehrsausschuss: "Eine halbseitige Sperrung der B 33 während der Sanierung wird zu einem massiven Anstieg des innerörtlichen Verkehrs führen. Für die Linienverkehre im Öffentlichen Personennahverkehr kommt es entscheidend darauf an, dass die Busse ihre Fahrpläne einhalten und sämtliche Bushaltestellen angefahren werden können. Und das möglichst ohne Beeinträchtigung des fließenden Umleitungsverkehrs."