Die beiden Jurastudenten Botond Szilveszter Úr und Boglárka Fekecs aus dem Partnerschafts-Komitat Bács-Kiskun mit Nicolas Raub vom Rechtsamt des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder Bote

Partnerschaft: Jurastudenten aus dem Komitat Bács-Kiskun zu Gast im Kreis

Schwarzwald-Baar-Kreis. Das Komitat Bács-Kiskun und der Schwarzwald-Baar-Kreis pflegen seit über zwanzig Jahren eine Partnerschaft. Teil dieser Partnerschaft sind unter anderem Austauschprogramme für Studenten. Von Februar bis April 2018 haben zwei ungarische Jurastudenten ein Praktikum beim Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis absolviert. Boglárka Fekecs und Botond Szilveszter Úr durften zwei Monate das Landratsamt und den Schwarzwald-Baar-Kreis kennenlernen. Jurastudentin Boglárka Fekecs wollte durch das Praktikum vor allem neue Erfahrungen sammeln: "Ein zukünftiger Jurist sollte neben der Theorie, die er innerhalb des fünfjährigen Studiums erlernt, auch praktische Erfahrungen machen. Auch ist es ihm von großem Nutzen, wenn er andere Kulturkreise und Rechtssysteme kennenlernt. Das ungarische Rechtssystem ähnelt dem deutschen. Es basiert nämlich auch auf dem römischen Recht. Deshalb war uns das deutsche Rechtssystem auch nicht ganz unbekannt. Neben dem Kennenlernen der juristischen Praxis war für uns auch die Erweiterung unserer Fremdsprachenkenntnisse ein wichtiger Grund, das Praktikum zu absolvieren." Nach Aussage der beiden Studenten sind die zwei Monate aufgrund des abwechslungsreichen Programms wie im Fluge vergangen. Sie beschäftigten sich unter anderem mit dem deutschen Baurecht und Waffenrecht. Auch nahmen sie an verschiedenen Besprechungen, beispielsweise über Biomüllverwertung und Gerichtsverhandlungen teil. Eine Begehung in einem Altenheim und andere Außentermine gehörten ebenfalls zum Programm des Praktikums. Ferner durften die Studenten Sitzungen der Ausschüsse und des Kreistages sowie Amtsleiter- und Dezernentenrunden beiwohnen. "Während unseres Aufenthalts hatten wir die Möglichkeit, die Arbeitsweise der öffentlichen Fachverwaltung umfassend kennenzulernen. Dies kann an einer Universität natürlich nicht unterrichtet werden. Was uns dabei unter anderem sehr beeindruckte, war, dass in Deutschland die Abfallwirtschaft einen sehr hohen Stellenwert hat. Es werden nicht nur diesbezügliche Zielvereinbarungen getroffen, sondern es wird auch gehandelt. Darüber hinaus haben wir viel durch die Teilnahme als Zuschauer bei Gerichtsverhandlungen und anderen die Verwaltung betreffenden Verhandlungen gelernt, auch wenn man sagen muss, dass ihr Thema oft speziell und komplex war", so der Jurastudent Botond Szilveszter Úr. Das Praktikum wurde durch das EU-Programm Erasmus, das Komitat Bács-Kiskun und den Schwarzwald-Baar-Kreis unterstützt.