Suzanne von Borsody erhält von Guntbert Warns erneut einen Heiratsantrag. Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: "Konstellationen" mit wunderbaren Schauspielern

VS-Villingen. Ein altes Thema, "die große Liebe", wurde im Theater am Ring in Villingen im Stück "Konstellationen" neu erzählt. Nichts war wie gewohnt.

Angenommen es gäbe eine unüberschaubare Anzahl an Paralleluniversen, die sich bei jeder Entscheidung zusätzlich verzweigen, dann würden wir und unsere Entscheidungen in unendlich vielen Varianten existieren. Nick Payne ein junger preisgekrönter Dramatiker nutzt die Theorie der Quantenphysik, in der sich eine Vielzahl von Universen überlagern. Ein Mann trifft eine Frau, sie werden ein Paar oder auch nicht.

Das selbe Geschehen bekommt immer neue Wendungen. In kurzen Szenen springen die beiden Schauspieler zurück und spielen neue Varianten durch. Mal sind sich die beiden unsympathisch und gehen gleich wieder auseinander, dann sind die beiden Feuer und Flamme. Mal schickt sie ihn weg, mal soll er bleiben.

Wer die Spitze seines Ellenbogens lecken könne, der kommt dem Geheimnis der Unsterblichkeit näher. Das behauptet ausgerechnet die logisch denkende Quantenphysikerin Marianne (Suzanne von Borsody). Roland (Guntbert Warns), der Imker, hat ein anderes Universum, den Bienenstaat. Roland erklärt immer wieder wie Bienen, Bienenkönigin und Drohnen zusammenwirken. Alle haben festgelegte Aufgaben und eine vorbestimmte Lebenszeit.

Die Schauspieler springen akrobatisch von einem Universum in das nächste. Durch den wechselnden Ton und Haltung verändern sich die Figuren und der Inhalt. Er macht ihr einen konventionellen Heiratsantrag, in der nächsten Szene einen ganz anderen. Die vielfältigen Anträge erheitern die Zuschauer.

Marianne und Roland treffen sich wieder nach einer gescheiterten Beziehung zum Tanz. Wird es eine erneute Beziehungsgeschichte oder nicht?

Die Geschichte endet böse, da Marianne einen Gehirntumor hat, der sie die Sprache verlieren lässt. Noch im Sterben träumt sie von Roland. Marianne sagt immer wieder, sie muss Entscheidungen treffen, eine Wahl haben, Kontrolle. Vorbestimmtheit oder Zufall? Es gibt keine Antwort.

"Konstellationen" ist ein unterhaltsames, aber kein banales Stück. Die Zuschauer im Theater am Ring applaudierten begeistert den beiden wunderbaren Schauspielern.