SVS-Geschäftsführer Ulrich Köngeter (von links), Unternehmenssprecherin Susanna Kurz und der Auszubildende Dominik Schorpp stellen die Bilanz der Stadtwerke VS für dsa jahr 2017 vor. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Energieversorger: Stadtwerke VS präsentieren ihre Bilanz aus 2017 / Netz-Erneuerung als Herausforderung

Die Stadtwerke Villingen-Schwenningen haben im vergangenen Jahr einen Überschuss in Höhe von 8,7 Millionen Euro erwirtschaftet. Darüber darf sich auch die Stadt freuen – diese bekommt vier Millionen Euro ausgeschüttet.

Villingen-Schwenningen. Fehlbeträgen bei den Bädern, großen Investitionen in das Netz und hohen Kosten aufgrund der coliformen Keime zum Trotz: Die Stadtwerke VS (SVS) konnte den Jahresüberschuss im Vergleich zum Vorjahr um 200 000 Euro steigern und einen Gewinn in Höhe von 8,7 Millionen Euro einfahren.

Bäder VS: Trotz der massiven Baumaßnahmen im Kneippbad, das am Samstag nach dem Umbau eröffnen wird, hielt sich hier der Fehlbetrag im Rahmen. So verbuchte die SVS am Ende des Jahres ein Minus von 2,577 Millionen Euro – nur knapp 28 000 Euro mehr als im Vorjahr. SVS-Chef Ulrich Köngeter hofft dabei, dass sich durch die Modernisierung nicht nur die Attraktivität steigert, sondern dass sich auch die laufenden Unterhaltungskosten positiv auf die zukünftigen Bilanzen auswirken.

Strom-Sparte: Rückläufig entwickelt haben sich die Umsatzerlöse beim Strom. Die Einbußen in Höhe von 15 Prozent hängen laut Köngeter vor allem damit zusammen, dass nach einer Ausschreibung des Gemeindetages nun einige Abnehmer außerhalb des Netzgebietes von einem Mitbewerber beliefert werden. Darüber hinaus steht die SVS vor der großen Herausforderung das Netz zu erneuern. Die geringen Tiefbaukapazitäten von Unternehmen in der Region sowie ein erhöhter Aufwand bei der Entsorgung des Aushubs würden dabei für Kostensteigerungen sorgen. Positiv sei in diesem Zusammenhang, dass man mit dem übernommenen Bauunternehmen Kopp und Grimm eigene Baukolonnen zur Verfügung hat. "Wir bräuchten aber mehr, damit es uns wirklich weiter hilft", betont Köngeter. Auch der Neubau eines Schaltwerks im Mauthepark (1,2 Millionen Euro) sowie die Modernisierung des Umspannwerks Moos (850 000 Euro) schlagen bei den Ausgaben zu Buche. Ein Umbruch sei beim Vertrieb zu erfahren: Immer mehr Haushalte möchten energieautark sein, weswegen nun Solartechnik und dazugehörige Speicher mehr nachgefragt werden.

Übrige Sparten: Bei den Erdgastankstellen habe man aufgrund der vorpreschenden Elektromobilität einen rückläufigen Absatz zu verzeichnen und beim Wasser hätte die Verunreinigung durch coliforme Keime für ungeplante Kosten in Höhe von 280 000 Euro gesorgt, die sich laut dem SVS-Geschäftsführer allerdings nicht im Wasserpreis niederschlagen werden. Zufrieden sind die Stadtwerke was die Wärmeabgabe betrifft. Dies würde nicht nur mit der Witterung, sondern ebenso mit der Inbetriebnahme von neuen Anlagen – beispielsweise im Friedrichspark – zusammenhängen. Auch die Sparte Straßenbeleuchtung entwickelt sich dank des Großprojektes der LED-Umrüstung im gesamten Stadtgebiet positiv, welches im Mai 2019 abgeschlossen sein wird. Gestützt wird der Gewinn übrigens auch vom Jahresüberschuss der SVS Thüga Beteiligungsgesellschaft in Höhe von fast 1,4 Millionen Euro.

Zahlenwerk: Der Jahresüberschuss beträgt knapp 8,7 Millionen Euro, wovon drei Millionen in die Rücklagen fließen. Weitere vier Millionen erhält die Stadt VS, die Thüga AG darf sich über eine Ausschüttung in Höhe von 1,5 Millionen Euro freuen. Das Anlagevermögen (106 Millionen Euro) sowie das Eigenkapital (66 Mio. Euro) stiegen, 4,5 Millionen Euro Schulden konnten getilgt werden.