Gute Laune herrscht beim gut besuchten "Oktoberhock" am Rande des bald fertiggestellten Marktplatzes – nicht nur wegen der Spätsommersonne. Fotos: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Fest: "Oktoberhock" lockt in Schwenningens Mitte / Gute Laune, aber Ungewissheit, wie der Platz künftig belebt werden soll

VS-Schwenningen. Leckeres Essen, gute Musik, viele nette Menschen und jede Menge Spätsommersonne – besser hätte der "Oktoberhock" am Rande der Marktplatz-Baustelle gar nicht ausfallen können.

Gleichwohl machen sich die Anlieger Sorgen: Denn Dauerthema vor dem Schwenninger Rathaus, auf dessen neuem Vorplatz das Herbstfest stattfand, war die Frage: Wie füllt man den Marktplatz, der Ende des Jahres nach knapp drei Jahren Bauzeit fertiggestellt sein soll, mit Leben?

Noch umzäunen das Areal Baustellenbarken, das Ziffernblatt der Sonnenuhr fehlt, und auch von den Wasserfontänen ist außer den kreisrunden Auslässen in der Pflasterung noch nichts zu sehen. Spaziergänger können dagegen bereits auf den im Rund angeordneten Sitzbänken Platz nehmen, sich am restaurierten "Olfewieb" erfreuen und Kinder ihr Gleichgewicht auf den wackelnden Schwebebalken testen. "Das wird ein schöner Platz", ist die einhellige Meinung der Passanten.

Die Geschäftsleute, die ihre Läden direkt am Marktplatz haben, und nach zwei Baustellenfesten jetzt in Kooperation mit Susanne Orlowski von der Wirtschafts und Tourismus GmbH der Stadt auch den Oktoberhock initiierten, sorgen sich dagegen und hoffen, dass nach der ersten Begeisterung der Bevölkerung für die ansprechend gestaltete Fläche, das Interesse am neuen Marktplatz nicht rasch wieder einschläft.

Heinz Messner, Mitorganisator und Ehemann der Betreiberin des Modegeschäftes "Casa Moda", Birgit Messner, sagte: "Wir können ja nicht jeden Samstag ein Fest feiern." Außer der "Sichtbar" von Ronald Navratil liegt kein gastronomischer Betrieb direkt am Platz, der für eine Außenbewirtschaftung sorgen könnte. Izla Malleh, Ehefrau des "Oriental Grill"-Betreibers Waell "Willi" Malleh, kann sich nicht vorstellen, dass sie über die Straße hinweg auf dem Platz Gäste bedienen könne, außerdem reichen die drei Tische, die jetzt schon vor dem aramäischen Restaurant stehen.

Ob die Menschen, die eines der Geschäfte für Brillen, Kinderbekleidung, für T-Shirt-Druck oder Schnäppchenware besuchen, auch auf dem Platz verweilen, steht in den Sternen. Die schon in Aussicht gestellte Eisdiele kommt offenbar nicht. "Ich vermisse ein Gesamtkonzept, das über einen Umkreis von 50 Metern hinausgeht", sagt Rainer Schorer.

Die gute Laune ließ man sich am Samstag von Schwarzmalerei allerdings nicht vermiesen. Die "Swano Dixie Stompers" spielten, die Mitglieder des Rock´n´Roll Clubs 2 tanzten Boogie und Ulf Millauer, Leiter des Amtes für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten, führte erläuternd über den fast fertigen Marktplatz. Bei Ute Kohnle vom Schwarzwälder Boten gab es Hiddelesgutscheine zu gewinnen, die Sichtbar bot Bratwürste, das Team von "Casa Moda" Weißwürste und der Oriental-Grill aramäische Spezialitäten an.