Burkhard Wegener unterhält das Publikum im Theater am Turm mit selbstgeschriebenen Texten über alltägliche Geschichten aus dem Leben. Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Singer-Songwriter Burkhard Wegener im Theater am Turm / Zuschauer begeistert

Ein Mann, eine Gitarre, eine Stimme. Liedermacher Burkhard Wegener bot im Theater am Turm qualitativ hochwertige Chansons.

VS-Villingen. Er tauscht sich direkt mit seinem Publikum aus, ohne Verstärker bietet er qualitativ hochwertige deutsche Chansons. Er singt und erzählt ganze Geschichten mit seinen eigenen Texten.

Nachdenkliches bei dem Lied "Mehr brauch ich nicht", besingt er die alltäglichen kleinen, bescheidenen Dinge, die das Glück ausmachen. Zwischen den Liedern erzählt er die Entstehungsgeschichte der Texte. Bei dem Lied "Sieger sein", erinnert er sich an seinen ersten Urlaub in Frankreich ohne Eltern, mit leeren Taschen dafür mit Freund und französischer Freundin.

Sinnbildliches ertönt, wenn er singt "Willst Du mein Navigator sein". Wenn er die samstägliche Sendung "Wetten dass", besingt und auf die gelungene Außenwette hofft, der Fernseher wegen dem Blödsinn streikt, ist Reinhard Mey mit typischer Selbstironie auf der Bühne dabei.

Die Tradition von Reinhard Mey ist immer wieder in der Stimme und in der Musik zu spüren. Wegener versteht es musikalische Geschichten zu erzählen, ohne trivial zu werden. So besingt er die großartige Frau "Sie liebt ihn immer noch" die ihren schwer demenzkranken Mann aufopfernd pflegt. Zu Goethes Dichtung "Sah ein Knab ein Röslein stehen" räumt er mit der Romantik auf. Erzählt und besungen werden die Erinnerungen an seine Kindheit im Ruhrpott mit einem "Bütterken", ein Butterbrot mit Zucker, wenn die Kinder sich wehtaten. Längst versunkene Zeiten erscheinen wieder, wenn er die Sonntage besingt. Die Pause lässt er angesichts der spärlichen Zuhörerzahl ausfallen, damit die wenigen Anwesenden nicht gehen können. Er beschwört den Frieden mit "Alle Menschen sind verschieden". Alte Filme zeigen was früher geraucht und getrunken wurden. Heute geht man am Sonntag zum Joggen, früher saß man beim Frühschoppen. Die Zuschauer bedankten sich mit Applaus und persönlich, für die guten einfühlsamen Lieder, wie ein Zuhörer sagte. Dieser niveauvolle Kleinkunstabend hätte mehr Publikum verdient.