Eine Kolonne der Technischen Dienste Villingen-Schwenningen (TDVS) im Einsatz gegen Schlaglöcher auf dem Habsburgerring. Das Loch wird zunächst grob gereinigt, mit Kaltasphalt gefüllt, der festgestampft und zum Abschluss mit Sand bestreut wird. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder Bote

Technische Dienste: Viele Bürger melden Straßenschäden / Bis zu vier Kolonnen tagtäglich im Dienst

Das Winterwetter setzt den Straßen in Villingen-Schwenningen zu. Viele Bürger sind unzufrieden mit dem Zustand der städtischen Straßen. Nachdem die Technischen Dienste Villingen-Schwenningen (TDVS) vor einer Woche eine neue Service-E-Mail-Adresse zum Melden von Schlaglöchern eingerichtet haben, sind schon über 50 Meldungen eingegangen.

Villingen-Schwenningen. Diese Schäden arbeiten die TDVS nun ab. Ohnehin sind schon seit den ersten heftigen Nachtfrösten im November Tag für Tag mehrere Kolonnen – meist zwei Arbeiter der TDVS mit einem Fahrzeug und dem entsprechenden Gerät – im Einsatz, um die Frostschäden, in der Regel Schlaglöcher, auszubessern und die Verkehrssicherheit damit zu gewährleisten. Bis zu vier Kolonnen sind tagtäglich im Dienst.

Morgens um 7 Uhr geht es los. Die Einsatzgebiete sind nach Stadtteilen oder Hauptstraßen aufgeteilt. Hinzu kommen nun auch die von Bürgern gemeldeten Schlaglöcher. In der Praxis sieht das Schlaglochflicken so aus: Langsam fahren die Mitarbeiter der TDVS die entsprechenden Straßen ab und begutachten die Straßenbeschaffenheit. Nicht jeder Schaden kann jedoch direkt von den Arbeitern angegangen werden. Die Schlaglöcher müssen eine gewisse Größe und Tiefe haben, sonst hält das Füllmaterial nicht. Solche kleineren Löcher und Risse können erst in der warmen Jahreszeit mit Hilfe von Spezialmaschinen saniert werden. Um die Löcher jetzt zu flicken, parken die TDVSler ihr Fahrzeug direkt vor dem Straßenschaden und schalten die Warnblinker ein. Dies dient der Eigensicherung der Mitarbeiter: vorbeifahrende Autos oder Lastwagen sind so gezwungen, etwas abzubremsen und einen gewissen Sicherheitsabstand einzuhalten. Ganz ungefährlich ist die Arbeit trotzdem nicht. Und nicht selten müssen die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit auch Reaktionen hinnehmen, die das Unverständnis der Verkehrsteilnehmer deutlich machen.

Ist die Stelle mit dem Fahrzeug gesichert, müssen die Schlaglöcher zunächst mit einem Besen grob gereinigt werden, dann wird Füllmaterial – kalte Asphaltmischungen mit unterschiedlicher Körnung – aufgetragen und mit einem Betonstampfer festgedrückt. Noch eine Kelle Sand wird darauf gestreut und mit dem Besen verteilt, schon ist das Loch fertig geflickt. Dann geht es weiter zur nächsten Stelle. Rund 20 solcher Schäden kann eine Kolonne auf diese Weise pro Stunde flicken. Der nachfolgende Straßenverkehr verdichtet beim Darüberfahren das Füllmaterial.

Spielt das Wetter mit, halten die geflickten Löcher rund sechs Monate. Im Winter sorgen Feuchtigkeit und Frost allerdings dafür, dass selbst frisch reparierte Schlaglöcher oft nach wenigen Tagen erneut aufbrechen. So ist auf den Straßen deutlich zu sehen, wo die TDVS geflickt hat. Anders sind diese Straßenreparaturen momentan jedoch nicht möglich, denn im Winter kann Heißasphalt nicht verwendet werden, und die meisten Hersteller produzieren so auch nicht.

Bis zu einer Palette Füllmaterial, also 600 Kilogramm Kaltasphalt, verarbeitet eine Kolonne momentan pro Tag. Im Januar und Februar haben die Kolonnen teils sogar das Doppelte verbraucht, weil durch die Minusgrade und den Schnee die Löcher größer waren. Im Winter bleibt deshalb nur die "Flickschusterei".

Dazu kommt: In Villingen-Schwenningen müssen rund 450 Straßenkilometer instandgehalten werden. Und das raue Klima auf der Baar reißt ständig neue Löcher in die Straßenoberflächen. Auch das ist ein Grund, warum Städte am Oberrhein wie Freiburg oder Kommunen in Norddeutschland weniger mit Straßenschäden zu tun haben.

Bürger, denen Schäden an Gehwegen und Straßen auffallen, können diese ab sofort direkt an die TDVS per E-Mail an schlagloch@villingen-schwenningen.de unter Angabe der Adresse mit Straße und Hausnummer melden.