Kommunales: Ortschaftsrat stimmt Nachfolgeregelung zähneknirschend zu / Baulücken im Visier

VS-Tannheim (wz). Eigentlich schade empfand es der Ortschaftsrat Tannheim, dass das städtische Projekt "Jung kauft Alt" Ende des Jahres ausläuft. In Tannheim hatten immerhin zehn Personen diesen Bau-/Kaufzuschuss in den vergangenen fünf Jahren erhalten.

Natürlich nehme man einen Zuschuss mit, wenn es so etwas gibt, war der Tenor, aber es sei immerhin ein Anreiz. Für ihn sei es schon eine kleine Erleichterung gewesen, erklärte ein in der Sitzung anwesender Bürger.

Wenn etwas aus der aufwändig und gründlich erstellten Ortsentwicklungsstudie des Planungsbüros Baldauf verwirklicht werden solle, dann müsse man fast gezwungenermaßen dem von den Ortsvorstehern mit der Stadt getroffenen Absprache für das Anschlussmodell zustimmen, war der Grundtenor unter den Räten. Das heißt, das Stadtplanungsbüro Baldauf wird mit der Fortsetzung beauftragt.

Das Finanzielle ist wie folgt geregelt: Die Stadt gibt 40 000 Euro wie für das bisherige Projekt. Wenn diese Mittel aufgebraucht sind, müssen die Ortschaften 20 000 Euro aufbringen, wenn sie die Dienste in Anspruch nehmen, allerdings nur im Verhältnis zur Einwohnerzahl.

Positive Ortsentwicklungsstudie

Mit der Ortsentwicklungsstudie habe die Stadt durchaus etwas Positives angestoßen, um die Weiterführung sollen sich aber andere kümmern, hieß es. Mit zwei Gegenstimmen wurde der Nachfolgeregelung zugestimmt.

Ortsvorsteherin Anja Keller machte deutlich, dass sie die Dienste des Planungsbüros in Anspruch nehmen möchte, und dies beantrage, sobald der städtische Haushalt rechtsgültig sei. Es gebe sechs Bauwillige, aber keine Bauplätze. Im Ortsentwicklungsplan sind Möglichkeiten vorgesehen, wie auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Oberen Rain.

Weitere Gestaltungsmöglichkeiten sehen sie und der Ortschaftsrat beim Thema Baulücken und seniorengerechtes Bauen oder Umbauen. Wenn die Stadt nicht helfen könne, müsse man sich Hilfe suchen.

Der neuen städtischen Abwassersatzung stimmte der Ortschaftsrat einstimmig zu. Die Änderungen bestehen darin, dass die Abwassergebühren für Schmutzwasser von 2,01 Euro auf 1,72 Euro pro Kubikmeter gesenkt werden und die Abwassergebühren für Niederschlagswasser sich von 0,30 auf 0,35 Euro erhöhen. Die Gebühr für den Kubikmeter Schlamm aus Kleinkläranlagen sinkt von 50,25 Euro auf 43 Euro.